Studie: Digitalisierung verringert Verkehr nicht zwangsläufig

Studie: Digitalisierung verringert Verkehr nicht zwangsläufig
Weniger Verkehr durch Homeoffice und Onlineangebote? Laut einer neuen Studie klappt das nicht unbedingt.

Durchschnittlich 25 Stunden pro Jahr verbringen Österreichs Verkehrsteilnehmer im Stau: Der Trend zum Homeoffice sowie vermehrte Online-Angebote, so hoffte man, sollten für weniger Straßenverkehr sorgen. Eine aktuelle Studie widerlegt diese Erwartung. Laut des Leibnitz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wird durch die zunehmende Digitalisierung das Verkehrsaufkommen nicht zwangsläufig verringert.

Auch wenn viele Beschäftigte womöglich ihr Mobilitätsverhalten im Homeoffice verändern, reduzieren diese Verhaltensänderungen nicht unbedingt die insgesamt zurückgelegten Wege.

von Janna Axenbeck

ZEW-Studie: Digitalisierung und Mobilität

In den ersten beiden Corona-Jahren reduzierte sich die Mobilität in Regionen mit höherer Firmendigitalisierung zwar stärker als in anderen. Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen sei dies aber nicht länger nachweisbar.

Dafür gebe es mehrere Gründe: „Die meisten Menschen haben ein intrinsisches Bedürfnis nach Mobilität“, sagt Janna Axenbeck, Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ und Ko-Autorin der Studie.

Studie: Digitalisierung verringert Verkehr nicht zwangsläufig

Viele Beschäftigte verlassen daher auch im Homeoffice das Haus, verabreden sich zum Mittag- oder Abendessen und erledigen Besorgungen. Vor der Pandemie wurden diese Treffen häufig mit dem Arbeitsweg kombiniert. Darüber hinaus ermöglicht das Homeoffice auch eine Verlagerung des Wohnorts, der nun weiter vom Arbeitgeber entfernt sein kann und somit den Arbeitsweg an Pendeltagen erhöht.

"Auch wenn viele Beschäftigte womöglich ihr Mobilitätsverhalten im Homeoffice verändern, reduzieren diese Verhaltensänderungen nicht unbedingt die insgesamt zurückgelegten Wege", sagte ZEW-Wissenschaftlerin Axenbeck.

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