Ford Bronco: V6-Benziner und nirgendwo ein Stecker

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Am Steuer des Geländewagens amerikanischer Prägung, der sich mit V6-Benziner und Offroad-Kompetenz ins elektrifizierte Europa traut

Um das gleich zu Beginn abzuhaken: Stecker findet sich am Ford Bronco keiner. Zumindest nicht außen.

Die wiederbelebte Geländewagen-Ikone von Ford hält vielmehr die Verbrenner-Fahne hoch und wird von einem soliden 2,7-Liter V6-Benziner angetrieben.

Einziges Zugeständnis an die neuen Zeiten: Statt über schieren Hubraum wird die Leistung von 335 PS (246 kW) durch zwei Turbolader generiert. Das stolze Drehmoment von 563 Nm liegt bei 3.100 Touren an und sorgt auf der Straße für herzeigbare Fahrwerte (7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h).

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Einstellungen für jeden Untergrund und alle Fahrsituationen am zentralen Drehschalter des Ford Bronco

Aber was beim Erstkontakt mit dem neuen Ford Bronco sofort klar wird, ist seine Bestimmung als echter Geländewagen. Dafür reicht ein Blick auf den zentralen Drehregler auf der Mittelkonsole. Dort finden sich Einstellmöglichkeiten sonder Zahl für die jeweils adäquate Gangart. So kann der Bronco als 2WD fahren, mit automatischem 4WD, sowie mit ständigem Allrad (mit und ohne Getriebeuntersetzung).

Dazu lässt sich, falls notwendig, das hintere Differenzial sperren.

Und wird es ganz ernst im Gelände und man ist wie im vorliegenden Fall mit dem Bronco Badland unterwegs, kann nicht nur zusätzlich die Vorderachse gesperrt, sondern auch der Querstabilisator deaktiviert werden.

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Keine Scheu vor Wasser: Die maximale Wattiefe liegt bei 85 cm

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Das vollwertige Reserverad sitzt außen auf der Hecktür

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Zugang zum Kofferraum: Zuerst die Tür nach rechts schwenken, dann das Heckfenster aufklappen

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Robustes Cockpit mit . . .

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. . Kamera-Ansichten und Knopfleiste zum Sperren der Differenziale

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Begegnung mit den Namensgebern: Ford Bronco bei der Pferede-Weide

Erste Ausfahrt mit dem Bronco Badland

Diese gesamte Zurüstung war zwar bei der ersten Ausfahrt mit einem Bronco Badland im Zuge des Tannistests in Dänemark nicht vollinhaltlich anwendbar. Nur um die Sandpisten auf dem hier im Norden Jütlands frei befahrbaren Nordseestrand zu meistern, ist der Bronco nämlich eindeutig überqualifiziert.

Aber zumindest über den Straßeneinsatz lässt sich sagen, dass sich der Aufbau bei Richtungsänderungen und welliger Fahrbahn zwar merkbar bewegt. Aber eben so, wie es für echte Geländewagen normal ist, die jederzeit bereit sind, gröbere Unebenheiten auszubügeln und die Räder dabei auf dem Boden zu lassen.

Wie sich beim obligaten Elchtest gezeigt hat, sprechen die Zahlen hier eine eindeutigere Sprache, als es sich an Bord des Bronco anfühlen mag. So meisterte der knorrige Geländewagen das Ausweichmanöver bis Tempo 66, ohne die vorgegebene Spur zu verlassen. Auch wenn sich das durch die starken Bewegungen des Aufbaus für Fahrer und Passagiere ganz anders dargestellt hatte.

Im normalen Alltagsverkehr auf der Straße ermöglicht der Ford Bronco dennoch eine durchaus komfortable Fortbewegung. Ohne allerdings Zweifel aufkommen zu lassen, wo seine eigentlichen Kernkompetenzen liegen.

Mit anderen Worten: Hier kommt ein Konkurrent für den Jeep Wrangler, nicht für die  Geländewagen-Darsteller der SUV-Liga.

In Österreich kann der Ford Bronco ab heute bestellt werden. Die Ausstattung „Outer Banks“ (CO2-Wert 254 g/km) startet bei 103.000 € (NoVA 30 %).

Den Ford Bronco „Badlands“ (CO2-Wert 285 g/km) gibt’s ab 115.000 € (NoVA 37 %).

 

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