Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110
Neuinterpretation des von Fans liebevoll Le Turbot (Flunder, Plattfisch) genannten Sport-Coupés
Von Ad Raufer

Sieben lange Jahre hat’s gedauert, bis aus der Ankündigung, die 1955 etablierte Societé des Automobiles Alpine zu reanimieren, endlich Wirklichkeit wurde.

Das Comeback der gallischen Kultmarke fällt fulminant aus. Das darf nach den ersten Kennenlernkilometern am Steuer der neuen Alpine A110 mit energischer Bestimmtheit fest gehalten werden. Die ikonische Sportwagenmarke aus der Normandie kehrt mit einem Auto zurück, das sich eng am Vorbild der Ur- A110 orientiert, die von 1962 bis 1977 in einer Auflage von nur 7489 Exemplaren (vorwiegend in Handarbeit) gefertigt wurde.

Und so ist die aktuelle Alpine, bei uns übrigens ab Anfang ’18 in allerdings nur kleiner Stückzahl um 62.600,– Euro zu haben, alles in allem zwar ein bisserl fülliger als das zierliche historische Vorbild, aber mit 4,18 m Länge, 1,25 m Höhe und einem Gewicht von nur rund 1100 kg immer noch ebenso kompakt, wie niedrig und leicht.

Der Grund liegt in der Tatsache, dass der Aluminiumanteil an Rohkarosse und Fahrwerk stolze 96 % ausmacht. Nahe am Optimum liegt auch die Gewichtsverteilung des schicken Hecktrieblers, lasten doch 44 % auf der Vorder- und 56 % auf der Hinterachse.

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

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Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

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Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Erste Ausfahrt mit der neuen Alpine A 110

Mittel- statt Heckmotor

Anders als im historischen Vorbild ist die Antriebseinheit nicht im Heck, sondern vor der Hinterachse implementiert, wir reden also hier von einem klassischen Mittelmotor-Coupé – im Zusammenspiel mit dem hinter der Vorderachse platzierten Tank erlaubt diese Konfiguration eine von allen Konstrukteuren dieser Welt favorisierte Massenkonzentration sehr nah am Fahrzeugschwerpunkt – ideale Voraussetzungen für ein erfrischend agiles Handling. Dass die Abstimmung von Federn und Dämpfern von der Sorte „gelobt sei, was hart macht“ ist, muss in einem zweisitzigen Sportcoupé, das auf 18-Zöllern vorn mit fetter 205/40er- und hinten mit 235/40er-Bereifung rollt, eben akzeptiert werden.

Der von Renault-Sport entwickelte 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet stramme 252 PS und mobilisiert ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 2000 Touren, für die Kraftübertragung zuständig ist ein neu entwickeltes 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe samt dreier Schaltmodi (Normal/Sport/Track), mit denen sich Motor-, Getriebe- und Gaspedalcharakteristik, der Auspuffsound sowie sämtliche ESP-Eingriffsparameter variieren lassen.

Der unter dem Dach von Konzernmutter Renault agierenden Sportwagenmanufaktur ist mit der neuen A110 eine geglückte Hommage an den ruhmreichen Vorgänger gelungen. Schön auch, dass es sich dabei nicht bloß nur um ein umetikettiertes RS-Modell handelt.

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