50 Jahre Honda Gold Wing: Die Geschichte des Luxus-Bikes

Zusammenfassung
- Vor 50 Jahren kam die erste Gold Wing von Honda auf den Markt
- Im Laufe der Jahre hielten Rückwärtsgang, Airbag und weitere technische Hilfsmittel Einzug
- Honda feiert das Jubiläum mit einer Anniversary Edition
Die Geschichte der Gold Wing begann Anfang der 1970er-Jahre. Honda hatte ein neues Designteam unter Soichiro Irimajiri zusammengestellt, der in den 1960er Jahren die Konstruktion der legendären Fünf- und Sechszylinder-Rennmaschinen von Honda leitete. Ziel war es zunächst, die machbaren Grenzen eines tourentauglichen Konzepts auszuloten. Das Team entwickelte einen streng geheimen M1-Prototyp, der von einem flüssigkeitsgekühlten Sechszylinder-Reihenmotor mit Kardanantrieb angetrieben wurde.
1974 wurde anlässlich der IFMA in Köln die GL1000 Gold Wing vorgestellt, die 1975 auf den Markt kam. Den Reihensechsyzlinder hatte man wieder verworfen, statt dessen wurde die erste Gold Wing von einem neuentwickelten flüssigkeitsgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit 999 Kubikzentimeter Hubraum angetrieben. Langstreckenfahrer konnten mit der Honda ihre Touren noch komfortabler und entspannter herunterspulen.

Gold Wing GL1000 1975
1976 lässt Honda ein Limited Edition-Modell folgen. Weil die Gold Wing vor allem auf dem amerikanischen Markt große Verkaufserfolge feierte und 80 % der Produktion an US-Kunden ging, wurde 1979 ein Motorrad-Werk in Marysville/Ohio in Betrieb genommen, um dort die Gold Wing zu produzieren.
1980 folgt die nächste Generation als GL1100 Gold Wing bzw. GL1100 Gold Wing Interstate. Ihr größerer 1085er Motor ist auf noch mehr Drehmoment ausgelegt, dazu sorgte ein längerer Radstand für mehr Stabilität und mehr Platz für Fahrer und Beifahrer. Für mehr an Komfort gab es ein luftunterstützte Federung. Die GL1100 Interstate kam dann mit werkseitig montierter Verkleidung, Packtaschen und Topcase.

Gold Wing GL1100 1980
1982 folgt mit der GL1100 Gold Wing Aspencade die bislang luxuriöseste Gold Wing mit einer beispiellosen Serienausstattung - von LCD-Instrumenten im Cockpit und CB-Radio bis hin zum Bordkompressor.
Mit der Markteinführung der GL1200 Limited Edition im Jahr 1985 bot Honda erstmals keine unverkleidete Gold Wing mehr an. Die Neue hatte zusätzlich zum opulenten Windschutz und goldfarbenem Fulldresser-Auftritt unter anderem eine computergesteuerten Kraftstoffeinspritzung, ein Soundsystem mit vier Lautsprechern, einen Tempomat oder eine automatischen Hinterrad-Niveauregulierung.

Gold Wing GL1200 1984
Die nächste Gold Wing-Generation sollte dann noch leiser, geschmeidiger, stärker und komfortabler werden sowie auch beim Kurvenfahren glänzen. Das Ergebnis war die GL1500 Gold Wing - erstmals mit Sechszylindermotor, die 1988 in Europa auf den Markt kam. Für dieses Modell gab es auch erstmals den elektrischen Rückwärtsgang als Rangierhilfe. Der Luxustourer blieb bis Anfang der 2000er praktisch unverändert im Sortiment.

Gold Wing GL1500 1988
Am Nachfolgemodell arbeitete man bei Honda acht Jahre lang. 2001 kommt schließlich die GL1800 Gold Wing. Der Sechszylinder-Boxer ist dabei in einem neuem Aluminiumrahmen eingebaut. „Mein Ziel war es, den Spaßfaktor zu erhöhen und eine Gold Wing mit Power- und Handling-Qualitäten zu entwickeln, die man sonst nur Sportbikes zutraut", erklärte der zuständige Projektleiter Masanori Aoki später. 2006 bekam das in den USA eingeführte Gold Wing-Modell den weltweit ersten Airbag in einem Serienmotorrad. 2011 verpasste man der Gold Wing einen neuen Look.

Gold Wing GL 1800 2001
2013 erhielt die Gold Wing-Familie mit der nackten Gold Wing F6B ein neues Mitglied – ein einzigartiges Custom-Touring-Motorrad im Bagger-Stil und 2014 legte man die Gold Wing F6C nach.
Für die neue GL1800 von 2018 wurden Motor und Rahmen neu entwickelt, um das Motorrad noch kompakter zu gestalten und gleichzeitig den Fahrspaß zu maximieren. Im Vergleich zur vorherigen Generation wurden je nach Variante bis zu 48 kg eingespart. Eine neue Vorderradaufhängung ermöglichte es, den Motor weiter vorne einzubauen und der Sechszylinder-Boxer präsentierte sich leichter und kompakter. Neue Technologien wie Throttle-by-Wire-Gasgriff-Management, Siebengang-DCT-Doppelkupplungsgetriebe (parallel zu einem Sechsgang-Schaltgetriebe) hielten Einzug, dazu kamen elektronisch gesteuerte Federelemente, Pro-Link-Einarmschwinge, Kardanantrieb, Verbund-Kombibremse, Smart-Key-System, Apple CarPlay und Bluetooth-Konnektivität.

Gold Wing GL1800 2018
Für das Modelljahr 2025 erhalten die Gold Wing und die Gold Wing Tour mehrere Detailänderungen. Die GL1800 Gold Wing Tour 50th Anniversary Edition ist eine Hommage an die legendären Gold Wing-Modelle der Vergangenheit, mit zwei neuen Lackierungen und einem einzigartigen Emblem. An die GL1500 von 1988 angelehnt, wurde die auffällige Farbkombination aus Eternal Gold und Mahogany Brown Metallic, die für 2025 dezent aktualisiert wurde.

Weiters verfügbar ist ein Bordeaux Red Metallic-Finish, das mit schwarzen und goldenen Grafiken, sowie dezenten goldenen Schriftzügen und Details abgerundet wird. Neue ECU-Settings und die Ergänzung eines O2 Sensors sorgen dafür, dass der Motor Euro 5+ konform ist. Außerdem erhalten alle GL1800 Gold Wing Modelle für 2025 ein Upgrade der Audio und Fahrer-/Sozius-Konnektivität, wobei neben der herkömmlichen kabelgebundenen Konnektivität auch kabellose Apple CarPlay- und Android Auto-Funktionen verfügbar sind.
Die Gold Wing kostet als DCT 33.490 Euro, die Gold Wing Tour (DCT & Airbag) kommt auf 43.490 Euro.

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