Der Fiat Topolino: Mit dem Mäuschen durch Wien

Der neue Fiat Topolino.
Zusammenfassung
- Der Fiat Topolino ist ein charmantes, minimalistisches Elektro-Microcar im Retro-Stil, das speziell für die Stadt konzipiert wurde.
- Mit 8 PS, 75 km Reichweite und einfacher Ausstattung bietet er unkomplizierte urbane Mobilität, die bereits ab 15 Jahren genutzt werden kann.
- Das Segment der elektrischen Leichtfahrzeuge boomt europaweit, getrieben von niedrigen Kosten und wachsender Nachfrage nach kompakten Stadtfahrzeugen.
Inspiriert vom Lebensgefühl der Riviera, ist der Fiat Topolino eine Hommage an Nachmittage am Strand und Fahrten durch die engen Gassen des Stadtzentrums. Der Name „Topolino“, italienisch für „Mäuschen“, wurde nicht zufällig gewählt: Das Microcar ist ein Blickfang, es wirkt mit rundlicher Form und Retro-Flair fast so, als wäre es einem italienischen Kinderbuch entsprungen. Der Topolino zählt zur Klasse der Leichtfahrzeuge L6e und ist damit kein Pkw, sondern ein vierrädriges Kleinfahrzeug. Er darf in Österreich bereits ab 15 Jahren mit dem Führerschein der Klasse AM gefahren werden.
Getestet wurde die sommerliche Dolcevita-Version, bei der statt Türen nur Seitengurte das offene Fahrgefühl unterstreichen. Bei sommerlichen Temperaturen ist das ein Vergnügen. Bei Regen wird es allerdings ungemütlich, weshalb sich die geschlossene Variante mit asymmetrisch öffnenden Türen und nach oben klappbaren Fenstern für die ganzjährige Nutzung empfiehlt.

Der Topolino verzichtet auf eine Servolenkung, was dem Fahrspaß aber keinen Abbruch tut.
Klein mit großer Wirkung
Mit gerade einmal 2,53 Metern Länge und 1,40 Metern Breite ist der Topolino wie geschaffen für enge Altstadtgassen und dichten Stadtverkehr. Außen trägt er das klassische Fiat-Design mit Stolz: Chrom-Elemente in der Karosserie, nostalgische Leuchten und eine Silhouette, die an eine Mini-Version des Fiat 500 erinnert. Das Dach der offenen Version lässt sich zusammenrollen, während der Innenraum bewusst auf das Nötigste reduziert wurde.
Spartanisch-charmant
Im Cockpit dominiert Minimalismus: Drei Knöpfe für Vorwärts, Neutral und Rückwärts, ein Scheibenwischer, Licht, ein Haken zum Aufhängen von Taschen, Warnblinker, Hupe und eine mechanische Handbremse. Das kleine TFT-Display hinter dem Lenkrad zeigt Fahrinformationen an, ist bei direkter Sonne allerdings kaum lesbar. Statt Infotainment gibt es eine Smartphone-Halterung, dahinter zieht sich ein großes Ablagefach über die gesamte Front. Die Sitze sind fest gepolstert und nur leicht verstellbar, bieten aber für kurze Strecken ausreichend Komfort.

Offenes Vergnügen: Der Fiat Topolino in der Dolcevita-Version.
Angetrieben wird der Topolino von einem 8 PS-Elektromotor, der eine Reichweite von 75 Kilometern ermöglicht. Die Batterie mit 5,4 kWh lässt sich an jeder Haushaltssteckdose aufladen, was rund vier Stunden dauert, der Verbrauch liegt bei rund 8 kW auf 100 Kilometer. Mit einem Leergewicht von 487 Kilogramm und einem kleinen Wendekreis von 7,2 Metern manövriert er sich geschickt durch die engen Gassen der Stadt.
Fahrtechnisch erinnert der Topolino an ein elektrisches Golfmobil: kompakt, direkt und überraschend agil auf kurzen Distanzen. Trotz fehlender Servolenkung lässt er sich präzise durch enge Gassen und schmale Parklücken bewegen. Seine Stärke liegt in der Reduktion aufs Wesentliche: Der Topolino fällt nicht nur optisch auf, er zeigt auch, wie ungezwungen urbane Mobilität sein kann.
Microcar-Boom
Fiat ist mit dem Topolino kein Trendsetter: Modelle wie der Citroën Ami, Microlino, Opel Rocks-e oder die Evetta haben das Segment der elektrischen Microcars bereits bekannt gemacht. Und der Markt dafür wächst: Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey könnte das Segment der Leichtfahrzeuge bis 2030 europaweit 700.000 Verkäufe erreichen. Gründe dafür sind geringe Betriebs- und Anschaffungskosten und eine einfache Ladeinfrastruktur.
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