Goodwood Festival of Speed 2025: 5 Neuvorstellungen im Überblick

Jaguar Type 00
Beim Goodwood Festival of Speed zeigten Hersteller auch 2025, wohin die Reise auf vier Rädern geht. Zwischen historischen Rennwagen und Qualm aus den Reifen standen heuer besonders E-Autos im Mittelpunkt.

Was 1993 als Hommage an die goldene Ära des Motorsports begann, ist längst ein Fixpunkt im Kalender der Autoindustrie geworden: Das Goodwood Festival of Speed lockt jedes Jahr Zehntausende Besucher ins südenglische West Sussex. Zwischen Formel-Boliden, Driftshows und der berühmten Bergrennstrecke rücken aber auch neue Fahrzeugpremieren immer stärker ins Zentrum. 2025 zeigte sich dabei besonders deutlich: Die Zukunft gehört der Elektromobilität. Neben Supercars und Studien wurden vor allem Modelle präsentiert, die auch für den Alltag interessant sein könnten. Ein Blick auf Neuheiten, die demnächst auf unseren Straßen auftauchen könnten.

MG Cyber X – China mischt die SUV-Klasse auf

MG ist längst wieder zurück – auch wenn die Marke heute wenig mit dem gleichnamigen Roadster-Bauer der 1960er verbindet. Unter chinesischer Führung hat sich MG in den vergangenen Jahren zu einem der wachstumsstärksten E-Autohersteller Europas entwickelt. In Goodwood zeigte der Hersteller mit dem Cyber X nun ein großes Elektro-SUV, das mit einer martialischen Front, kantigem Aufbau und minimalistischem Cockpit vor allem jüngere Kunden ansprechen soll. Noch ist unklar, wann und ob das Modell nach Österreich kommt – doch angesichts der MG-Erfolgsgeschichte in Europa, die mit den ebenfalls neu vorgestellten Modellen IM5 und IM6 vorangetrieben werden soll, wäre es keine Überraschung, wenn der Cyber X bald durch heimische Städte rollt.

Der neue Cyber X ist MGs erster Schritt in den Maxi-SUV-Markt.

Der neue Cyber X ist MGs erster Schritt in den Maxi-SUV-Markt.

Jaguar Type 00 – elektrischer Imagewandel

Jaguar wagt mit dem „Type 00“ nicht weniger als einen Neubeginn. Die britische Traditionsmarke, bekannt für elegante Sportwagen und Limousinen, will mit diesem Jahr ausschließlich auf Elektroautos setzen. Der Type 00 ist dafür der erste greifbare Ausblick: Ein viertüriges Elektro-Coupé mit rund 770 Kilometern Reichweite, betont langer Motorhaube und einer Designsprache, die sowohl an den legendären E-Type als auch an minimalistische Gran Turismos erinnert. Die Serienversion soll 2026 folgen – und die Marke in eine elektrifizierte Zukunft führen. In Goodwood war die Designstudie eines der populärsten Modelle – nicht zuletzt, weil Jaguar bislang eher zurückhaltend war, was das Thema E-Autos betrifft.

Der Jaguar Type 00 steht sinnbildlich für die neue Richtung, die der britische Hersteller ab sofort gehen will.

Der Jaguar Type 00 steht sinnbildlich für die neue Richtung, die der britische Hersteller ab sofort gehen will.

Porsche Cayenne Electric – Elektrischer Kraftakt

Der erste Cayenne war für Porsche ein Wagnis – und wurde zum Kassenschlager. Jetzt schreiben die Zuffenhausener das nächste Kapitel: Der Cayenne Electric feierte in Goodwood seine Premiere und soll als vollelektrisches Performance-SUV neue Maßstäbe setzen. Über 1.000 PS, ein neues Fahrwerkskonzept und schnelle Ladezeiten machen klar: Porsche geht in Sachen Weiterentwicklung der eigenen Aushängeschilder große Schritte. Trotz massiger Erscheinung wirkt der Cayenne Electric dynamischer als frühere Versionen. Porsche verspricht zudem eine Reichweite jenseits der 600-Kilometer-Marke. Auf dem Festival konnte das SUV bereits aus der Nähe begutachtet werden, eine offizielle Premiere ohne Tarnfolie steht allerdings noch aus.

Im Tarnkleid: Der neue Cayenne Electric zeigte sich noch verhalten.

Porsche im Tarnkleid: Der neue Cayenne Electric zeigte sich noch verhalten.

Hyundai Ioniq 6 N – Spaßmacher unter Strom

Mit dem Ioniq 5 N hat Hyundai bereits vergangenes Jahr bewiesen, dass E-Autos auch für sportliche Fahrweisen gebaut werden können. Jetzt folgt der nächste Schritt: Der neue Ioniq 6 N ist die sportliche Variante der schnittigen Elektro-Limousine und setzt dabei auf 650 PS, Allradantrieb und aktive Fahrwerksabstimmung. Der koreanische Hersteller will damit Rennstrecken-DNA in die Mittelklasse bringen – inklusive Drift-Modus und künstlichem Motorsound. In Goodwood zeigte sich der Ioniq 6 N nicht nur statisch, sondern auch in Aktion – bei dynamischen Demonstrationsfahrten auf der legendären Rennstrecke.

Hyundais neuer E-Sportler: Ioniq 6 N.

Hyundais neuer E-Sportler: Ioniq 6 N.

Honda Prelude – ein Klassiker kehrt zurück

Honda lässt den Prelude wiederaufleben – dieses Mal als Hybridmodell. Das zweitürige Coupé, das zwischen 1978 und 2001 in mehreren Generationen gebaut wurde, soll in moderner Form an die Tradition der sportlichen Kompaktfahrzeuge anknüpfen. Mit rund 200 PS, klar gezeichnetem Design und einem auf das Wesentliche konzentrierten Innenraum richtet sich der neue Prelude an alle, die ein emotionales Fahrerlebnis ohne überbordende Technik suchen. Das sportliche Coupé setzt auf klassische Proportionen, soll dabei aber zugänglich und alltagstauglich bleiben. Ab 2026 soll der Prelude wieder auf die Straße rollen – und sich damit in die wachsende Reihe klassischer Modellnamen einreihen, die von Autobauern neu interpretiert werden.

Honda Prelude 2025

Honda erinnert mit dem neuen Prelude an den gleichnamigen Klassiker aus den vergangenen Jahrzehnten.

Weitere Highlights aus Goodwood

Neben diesen fünf Premieren gab es in Goodwood noch viele weitere spannende Enthüllungen: Ferrari zeigte mit dem F80 ein extrem leichtes Hybrid-Hypercar, das 1.000 PS mit einem neuen Aerodynamikkonzept kombiniert. Honda präsentierte zusätzlich ein noch namenloses Super EV-Concept, das an den Nissan Cube erinnert, sowie den 0 SUV – ein seriennahe Studie, die als Vorbote einer neuen Elektro-Designsprache gilt und kompakte Maße sowie hohe Effizienz in den Vordergrund stellt. Alpine entwickelt mit dem A290 Rallye seinen kleinen Sportwagen weiter, während BYD mit dem Z9 GT ein 1.100-PS-GT-Modell für die elektrische Oberklasse präsentierte.

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