Geisterfahrt nicht nur auf der Autobahn
So besorgniserregend die Zahlen auch sein mögen: Zieht man die Statistik der letzten zehn Jahre als Vergleichsbasis heran, so zeigt sich, dass die Anzahl der Geisterfahrermeldungen in dem Zeitraum immer geschwankt hat und auf einen Anstieg stets ein Rückgang im Jahr darauf gefolgt ist. Was nicht bedeutet, dass man sich auf diesen Effekt verlassen sollte. Weitere bauliche Maßnahmen zur Entschärfung der durch die Auswertung der Zahlen erkennbaren Häufungspunkte sind notwendig und zielführend.
Durch die Ö3-Statistik nicht abgebildet wird jedoch ein anderer Trend, der sich etwa in Wien zu verstärken scheint. Der städtische Geisterfahrer, der es nie zu einer Meldung im Radio schafft, sitzt nämlich zunehmend nicht nur auf einem Fahrrad. An den hat man sich als Straßenbenützer in Wien inzwischen wohl oder übel gewöhnt.Wird er doch kaum je zur Verantwortung gezogen, wenn er – sich selbst, Fußgänger und Autofahrer gefährdend – gegen Einbahnen unterwegs ist, in denen kein Radfahrstreifen dazu berechtigt.
Immer öfter ist jedoch zu beobachten, dass sich Autofahrer ein schlechtes Beispiel an den Pedalrittern nehmen und ebenfalls ganz bewusst Abkürzungen durch Einbahnen gegen die Fahrtrichtung nehmen. Offensichtlich das Ergebnis, wenn die ebenso bewusst gesetzten Hürden der städtischen Verkehrspolitik gegen flüssigen Autoverkehr auf immer mehr Ich-AGs am Steuer treffen.
Kommentare