Fiat Concept Centoventi: Elektro-Kleinstwagen im Panda-Format
Zum 120-jährigen Jubiläum präsentiert Fiat auf dem Genfer Autosalon 2019 das Concept Centoventi. Der Name der Studie, Centoventi, ist der italienische Ausdruck für die Zahl 120. Es soll sich um nichts weniger als einen Meilenstein in der Fiat-Geschichte handeln.
Alle wichtigen Trends zu demokratisieren, gehört zur DNA der Marke, so Fiat. So wendet man sich nun der E-Mobilität zu. Mit 3,68 Meter Länge und 1,53 Meter Höhe hat das
Auto etwa die Maße des Fiat Panda. Es handelt sich also um einen Elektro-Klein(st)wagen. Zur Leistung gibt es keine Angaben.
Ab Werk wird eine Batterie eingebaut, die 100 Kilometer Reichweite bietet. Für mehr Reichweite kann man bis zu drei zusätzliche Batterien kaufen oder mieten, von denen jede 100 Kilometer Zusatzreichweite bringt. Sie werden vom Händler unter dem Boden des Fahrzeugs installiert. Eine fünfte Batterie kann unter dem Sitz montiert werden. Nach dem Abklemmen kann sie in der Wohnung oder in der Garage aufgeladen werden. Die maximale Gesamtreichweite beträgt 500 Kilometer.
Der Schwerpunkt liegt unabhängig von der Zahl der Batterien genau zwischen den Achsen. So soll sich das Handling nicht verändern. Die Ladebuchse befindet sich am unteren Ende der Windschutzscheibe. Unter der Klappe kommt eine Kabeltrommel zum Vorschein, wodurch ein Extra-Kabel im Kofferraum überflüssig wird.
Der Centoventi wird nur in einer Farbe produziert, aber der Kunde kann mit dem Programm "4U" (for you) zwischen 4 Dächern, 4 Stoßfängern, 4 Radabdeckungen und 4 Beklebungen wählen. So lassen sich Farben, Innenausstattung, Dachkonfiguration, Infotainment-System und sogar die Reichweite individualisieren. Noch größer wird die Auswahl durch 120 Accessoires von Mopar, die bei Markteinführung zur Verfügung stehen sollen.
Das Innere bietet vier Personen Platz. Viele Teile sind nach dem Plug-and-Play-Prinzip gestaltet. So lassen sich die Türverkleidungen nach Bedarf mit Staufächern, Flaschenhaltern und Lautsprechern bestücken.
Bei den Sitzen lassen sich Kissen und Kopfstützen leicht austauschen. Bei Bedarf kann sogar der ganze Beifahrersitz gegen eine Aufbewahrungsbox oder einen Kindersitz ausgetauscht werden. Die Rücksitze bestehen aus einer versenkbaren Bank und einer Rückenlehne, die durch Drehen zum Kofferraumboden wird.
Das Armaturenbrett ermöglicht mit seinem von Fiat patentierten Lochsystem die Verankerung verschiedenster Accessoires -- vom Getränkehalter bis zum Handschuhfach. Es ist in zwei Varianten erhältlich: Die erste ist für Millennials gedacht und macht das Smartphone zum Herzstück des Systems. Dazu gibt es einen 10-Zoll-Hauptbildschirm. Die zweite Variante ist traditioneller und verfügt ein integriertes 20-Zoll-Display.
Serienmäßig verfügt der Centoventi über ein offenes Dach. Optional gibt es ein zweifarbiges Polycarbonatverdeck, ein Stoffverdeck, eine Ladebox und ein Dach mit Solarpaneel. Die 50 Watt, die es erzeugt, halten das Auto beim Parken kühl.
Die Solarzellen speisen auch das Display, das unter der Heckklappe angeordnet ist. Während der Fahrt wird das Fiat-Logo angezeigt, aber sobald man anhält, kann der Fahrer in einen Messenger-Modus wechseln und dem Hintermann etwas mitteilen. So könnte die Heckklappe auch zur vermieteten Werbefläche werden.
Der Centoventi eignet sich laut Fiat auch für Firmenflotten und für die "Shared Mobility". Es soll das günstigste Elektroauto auf dem Markt werden, zum Teil dank des modularen Batteriesatzes. Zu den Realisierungschancen sagt Fiat noch nichts. Insgesamt wirkt das Konzept noch etwas vage und serienfern.
Kommentare