Zum Produktionsende des i3: Ein Rückblick auf die Karriere des E-BMW
Ende Juni endete die Produktion von BMWs erstem Elektroauto, dem i3. Rund achteinhalb Jahre nach dem Produktionsstart im Werk in Leipzig. Kurz vor dem Auslaufen der Produktion wurde in Leipzig das 250.000. Exemplar des kompakten E-Fahrzeugs gefertigt.
Begonnen hat alles Ende 2011, als BMW zwei aufsehenerregende Studien vorstellte - den i3 als reines Elektroauto und den i8 als Plug-in-Hybrid.
BMW entwarf für den i3 eine neuartige Fahrzeugarchitektur - bestehend aus einem Drive-Modul als Aluminium-Chassis, das den E-Antrieb, das Fahrwerk und den Hochvoltspeicher trägt, und einer als Life-Modul bezeichneten Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK). In Werk Leipzig wurden so innovative und im Automobilbau einzigartige Prozesse für das Formen großformatiger Karosserieteile aus dem besonders leichten Hightech-Material CFK etabliert. Heute verfügt die BMW Group über ein im Automobilbereich einzigartiges Knowhow beim industriellen Einsatz von Carbon im Karosseriebau und von Aluminium in der Konstruktion von Fahrwerkskomponenten, heißt es aus München.
Start 2013
2013 kam dann die Serienversion in den Verkauf. Anfangs hatte der i3 noch 170 PS und eine bescheidene Reichweite von maximal 190 Kilometer, mit der 2016 eingeführten verbesserten Batterie stieg sie auf 300 Kilometer und 2018 war man bei fast 360 Kilometer (Anm. nach NEFZ, nach WLTP waren es bis 307 Kilometer)). Und die Leistung stieg mit dem i3s auf 184 PS.
Die ursprünglich für den BMW i3 entwickelte BMW eDrive Antriebstechnologie wird heute bereits in der fünften Generation produziert. Sie kommt in zahlreichen rein elektrischen und Plug-in-Hybrid-Modellen von BMW und MINI zum Einsatz.
Kundenlob
Die Vielfahrer unter den „Early Adoptern“ loben vor allem die geringen Energie- und Wartungskosten, aber auch die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs und die Zyklenfestigkeit seiner Hochvoltbatterie. Sie berichten von Bremsbelägen, die auch nach mehr als 250.000 Kilometern noch kein einziges Mal gewechselt werden mussten, weil beim Fahren mit dem BMW i3 ein Großteil der Verzögerungsleistung mittels Rekuperation erfolgt, und von der beeindruckenden Langzeit-Qualität der Hochvoltbatterie, die auch nach ähnlich hohen Laufzeiten zu einer nur unwesentlich reduzierten Reichweite führt.
Recycling
Als erstes Modell der BMW Group erhielt er schon zur Markteinführung ein von unabhängigen Prüfern ausgestelltes ISO-Zertifikat, mit dem seine über den gesamten Lebenszyklus hinweg optimierte Umweltbilanz bestätigt wurde. Für seine Außenhaut aus thermoplastischen Kunststoffen werden zum Teil wiederverwertete Rohstoffe genutzt. Der im Innenraum verwendete Kunststoff besteht zu 25 Prozent aus Recycling-Material. Die für die Sitzoberflächen eingesetzten Textilien sind vollständig aus Recycling-Fasern gefertigt. Die Türverkleidungen des BMW i3 bestehen aus Kenaf-Fasern. Eukalyptus-Holz aus zertifiziertem Anbau in Europa dient als Rohstoff für Teile der Instrumententafel.
Preise
Der BMW i3 konnte im Laufe seiner Produktionszeit zahlreiche Auszeichnungen sammeln. In Deutschland erhielt er bereits 2013 das „Grüne Lenkrad“, drei Jahre später folgte das ebenfalls von „Auto Bild“ und „Bild am Sonntag“ vergebene „Goldene Lenkrad“. Weitere nationale und internationale Erfolge bei Jury-Entscheidungen und Publikumsbefragungen würdigten das Design, das Fahrzeugkonzept, die Innenraumgestaltung, die Nachhaltigkeit, die Wertbeständigkeit und die Vernetzungstechnologie des BMW i3. Dazu zählen Klassensiege in den Wettbewerben der Zeitschriften „Auto Zeitung“ und „auto, motor und sport“, Auszeichnungen als „UK Car of the Year“, „Green Car of the Year“, „Klassiker der Zukunft“ und „Schweizer Auto des Jahres“ sowie der „World Car Design Award“, der „iF gold product design award“ und die französische „Trophée de l’argus“.
Neues elektrisches Einsteigermodell bei BMW wird übrigens der elektrische X1. In Leipzig beginnt 2023 die Produktion der nächsten Generation des Mini Countryman – unter anderem mit einem vollelektrischen Antrieb.
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