Zufriedenheit mit Elektroautos steigt, aber diese Kritikpunkte gibt es

Symbolbild: Elektroautos könnten künftig innerhalb Sekunden voll geladen werden
Studie zeigt, dass die Kunden zunehmend zufriedener mit ihren E-Autos sind. Aber Kritik gibt es immer noch beim Thema Laden.

Die Zufriedenheit der E-Auto-Fahrenden mit voll batterie-elektrischen Fahrzeugen steigt wieder an, nachdem sich bei Umfragen zuletzt zunehmend Enttäuschung breit gemacht hatte. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungs- und Marktforschungs­unternehmens USCALE. Der sogenannte Net-Promotor-Score, eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft, ist in den aktuellen Untersuchungen des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens USCALE von vormals 18 Punkten auf jetzt 24 Punkte gestiegen.

Viele Hersteller haben ihre Modelle verbessert oder neue Fahrzeuge auf den Markt gebracht, die beim Kunden überzeugen. Die größten Verbesserungen der Fahrzeuge gab es bei der Reichweite und der Ladeleistung. In den neuen Untersuchungen bestätigen 38% aller Fahrzeughalter, dass ihre eAutos über eine echte Sommer­reichweite von über 400 Kilometern verfügen; 2023 waren es nur 27%. Auch das Laden geht inzwischen deutlich schneller: 58% der E-Autos verfügen über eine DC-Ladeleistung von 150 kW oder darüber; 2023 waren es nur 41%.

Es gibt aber immer noch der Kritikpunkte und der Hauptkritikpunkt betrifft einmal mehr das Laden. 75% berichten, dass sie bereits Probleme beim Laden hatten. So kann der Ladeprozess gelegentlich nicht problemlos gestartet oder beendet werden oder bricht unerwartet ab. 

Ähnlich sieht es mit der Bedienung des Fahrzeugs und der Nutzung der Fahrzeug-App aus. 54% der Elektroauto-Fahrenden berichten von Problemen mit der Connect-App. Dabei ist die Bandbreite der Probleme groß: Die gefühlt geringe Verfügbarkeit, lange Reaktionszeiten und fehlende wichtige Funktionen schränken die Nutzung ein.

Was die Zufriedenheit mit der jeweiligen Marke betrifft, so würden 71% der Tesla-Kunden ihr Modell weiterempfehlen, aber nur 3% der Peugeot-Fahrer.

Die Marken in der Einzelkritik

Tesla: Die Amerikaner überzeugen bei allen e-spezifischen Funktionen, es gibt aber weiterhin große Probleme bei der Qualität.

Hyundai/Kia/Genesis: Die Fahrzeuge der Markengruppe überzeugen mit teilweise sehr hohen Ladeleistungen, zeigen aber noch Schwächen bei der Routenplanung.

BMW: Überzeugt bei der Software, der Konnektivität und der Bedienung, leisten sich aber Schwächen bei der Reichweite und der Ladeleistung.

Mercedes: Gleiche Kritikpunkte wie BMW.

Polestar/Volvo:  Die in China produzierten schwedischen Marken führen dank Google-Maps bei der Routenplanung und Navigation, haben aus Sicht ihrer Besitzer aber einen zu hohen Verbrauch.

Volkswagen-Konzern: Die Marken Audi, VW, Skoda, Cupra und Porsche bekommen von ihren Besitzern und Besitzerinnen weiterhin viele Software­probleme und eine, mit Ausnahme von Porsche, zu geringe Ladeleistung attestiert.

Ford: Die Marke überzeugt aus Sicht seiner Besitzer bei der Reichweite, hat aber einen hohen Verbrauch und eine ungenügende Ladeleistung.

Mini: Gute Noten für die Software, aber zu geringer Reichweite.

Smart: Die in China gefertigten Modelle überzeugen mit einer hohen Reichweite. Benutzer sehen aber großen Handlungsbedarf bei Verbrauch, Routenplanung und Software.

BYD: Der Neueinsteiger bietet eine deutlich zu geringe Ladeleistung, überzeugt aber mit seiner Connect App.

Renault/Dacia: Den Autos wird eine deutlich zu niedrige Ladeleistung bescheinigt.

MG: Die Kunden freuen sich über eine überzeugende Reichweite, aber beklagen erhebliche Defizite bei der Software, der Routenplanung und der Bedienung.

Stellantis-Marken: Citroen, Peugeot, Opel und Fiat leiden unter erheblichen Problemen mit der Software und der Konnektivität.

Der Markt ist deutlich gewachsen. Kundinnen und Kunden haben endlich eine große Auswahl. Allerdings hat jede Marke ihre spezifischen Stärken und Schwächen“, kommentiert Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer USCALE GmbH die EV-Zufriedenheitsstudie 2024. „Die Performance und die Qualität der eAutos sind deutlich besser geworden, aber die Liste der Hausaufgaben bleibt lang. Wir können noch lange nicht von einem etablierten Markt sprechen, sondern stehen am Anfang eines Rennens, in dem noch viel passieren wird.“

USCALE hat die EV-Zufriedenheitsstudie 2024 in den Monaten Mai bis Juli erhoben. Dabei wurden 4.966 Personen über Social-Media-Kanäle rekrutiert und für die Querschnittsstudie zu ihren Präferenzen und Erfahrungen bei der Nutzung im Alltag befragt.

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