Tesla Model S Plaid: So fährt sich das 1020-PS-Elektroauto
Bevor man sich im Model S Plaid überhaupt einmal anschickt, die unglaubliche Leistung abzurufen, muss man sich mit der Handhabung auseinandersetzen. Das ist bei einem 1.000-PS-Auto grundsätzlich ratsam und wenn man Tesla-Novize ist erst recht. Vorwärts- und Rückwärtsfahrmodus werden via Slider am Touchscreen gewählt, Startknopf gibts keinen, dafür ein sogenanntes Yoke-Lenkrad.
Teslas Model S ist ja eigentlich ein alter Bekannter. Seit 2012 produziert die Firma von Elon Musk die schnittige Elektrolimousine und hat es in den vergangenen zehn Jahren bei moderaten optischen Updates bewenden lassen und sonst hat man da und dort technisch nachgeschärft. Zuletzt hat man bei der Aerodynamik und beim Platzangebot nachgebessert. Und hat zusätzlich die sogenannte Plaid-Variante aufgelegt. Das heißt drei Elektromotoren (mit karbonummantelten Rotoren, falls das jemanden interessiert) mit einer Maximalleistung von 1.020 PS.
Man hat sich schnell eingewöhnt im Model S, wobei das Interieur eher an ein Designerloft erinnert. Der Interieurdesigner scheute Knöpfe wie der Teufel das Weihwasser und sogar, wenn man sich das Lenkrad einrichten will, muss man den Touchscreen bemühen. Wird man nicht oft brauchen, stört also nicht. Andere Dinge, die man öfter nutzen muss, wie z. B. Blinker, sind als Tasten im Lenkrad integriert. Daran gewöhnt man sich auch rasch (und bei Ferrari ist es nicht anders).
Yoke-Lenkrad
Also das Lenkrad – es erinnert natürlich stark an das in K.I.T.T., dem alten Knight Rider, und letztendlich bezogen wir unsere Motivation, das zu beherrschen, daraus, dass wenn ein David Hasselhoff mit so was umgehen kann, müssen wir es wohl auch können. Funktioniert auch, solange man nicht reversieren oder sonst rasch umgreifen muss. Dann kann es passieren, dass man ins Leere greift. Wenn man das nicht mag, kann man aber auch ein ganz normales Lenkrad haben.
0 auf 100
Wie ist die Beschleunigung? Tesla gibt 2,1 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h an. Wenn man die Flöhe husten hört, kann man anmerken, dass Tesla das bei einem rollenden Start misst. Das ändert aber nichts, dass man eigentlich ungläubig auf die rasant nach oben schnellende Tachoanzeige schaut, während man von der G-Kraft in den Sitz gestaucht wird. Der eigentliche Affront ist aber, dass das alles so unangestrengt wirkt. Er beschleunigt wie ein Formel-1-Bolide, klingt dabei aber weniger angestrengt wie ein Staubsauger auf Maxi-Leistung.
Überraschend ist, wie exakt sich der Tesla pilotieren lässt, wenn man die Lenkung im Sportmodus hat. Und wenn man nicht ständig die 1.000 PS bändigen will, kann man den „Lässig“-Modus aktivieren und dann genau so durch die Gegend rollen – ganz leise und relativ unbeachtet von Passanten, weil das Model S kennt man ja eh schon ...
Tesla gibt eine Reichweite von 600 Kilometer an, bei einem Verbrauch von 18,7 kWh. Wir haben (bei winterlichen Bedingungen und inkl. dem einen oder anderen Plaid-Anfall) 24 kWh gebraucht.
Der Preis von 138.990 Euro wirkt eigentlich wie ein Sonderangebot – wenn man schaut, was sonst in der 1.000-PS-plus-Liga verlangt wird.
Drei E-Motoren mit karbonummantelten Rotoren
Höchtsleistung 1020 PS
0-100 km/h in 2,1 Sekunden (rollender Start), Spitze 282 km/h (mit später lieferbarem Hardware-Update 322 km/h)
Reichweite: 600 km
Verbrauch: 18,7 kWh/100 km
Laden: DC bis 250 kW, AC bis 16,5 kW
Gewicht: 2162 kg
Preis: ab 138.990 Euro/Preis Testwagen 153.270 Euro
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