Renault: Wie man den CO2-Fußabdruck von 50 auf 5 Tonnen reduzieren könnte

Renault: Wie man den CO2-Fußabdruck von 50 auf 5 Tonnen reduzieren könnte
Renault zeigt mit einer Studie, mit welchen Maßnahmen man CO2-Emissionen bezogen auf ein Autoleben einsparen kann.
  • Renaults Embleme-Studie zeigt eine mögliche Reduktion der CO2-Emissionen eines Fahrzeugs um 90 Prozent über den gesamten Lebenszyklus.
  • Der Embleme verwendet recycelte Materialien und kombiniert einen optimierten Akku mit einer Brennstoffzelle, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren.
  • Einzelne Entwicklungen der Embleme-Studie sollen in zukünftige Renault-Modelle einfließen, obwohl das Fahrzeug selbst nicht in Serie produziert wird.

Kaufen kann man den Embleme nicht. Obwohl es ein elegantes Auto wäre. Aber eine Serienfertigung ist nicht vorgesehen. Der Embleme ist auch kein „Showcar“, sondern soll als Demonstrationsfahrzeug zeigen, wie man die Dekarbonisierung auf ein neues Level heben kann.

Und zwar über den ganzen Lebenszeitraum eines Fahrzeugs – von der Wiege bis zur Bahre, sagen die Renault-Entwickler. Die Lebenszyklusanalyse (LCA) ist dabei eine wissenschaftliche Methode, um die Umweltauswirkungen eines Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu messen. Sie berücksichtigt die Materialgewinnung und die Herstellung von Komponenten sowie die Montage, den Transport, die Nutzung, die Wartung und das Recycling von Fahrzeugen. Gemessen wird in CO2-Äquivalenten, eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. So kommt beispielsweise ein Captur mit Verbrenner in der Lebenszyklusanalyse auf 50 Tonnen CO2-Äq. Bei einem elektrischen Megane ist es nur halb so viel. Mit dem Embleme könnte man diesen Wert auf sage und schreibe fünf Tonnen drücken.

Renault: Wie man den CO2-Fußabdruck von 50 auf 5 Tonnen reduzieren könnte

Wie soll das gelingen? Es beginnt damit, dass der CO2-Fußabdruck bei der Herstellung aller Teile um 70 Prozent reduziert wird. Gleichzeitig werden 50 Prozent der für den Bau des Fahrzeugs verwendeten Materialien recycelt, und fast alle verwendeten Materialien sind am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwertbar. Es sind nur sieben Materialien und Komponenten, die 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks des Renault ausmachen: Batterie, Stahl, Aluminium, Polymere, elektronische Komponenten, Reifen, Brennstoffzelle und Tank. Man spart Gewicht, wo man nur kann. Beispiel: Der Türmechanismus des Prototypen setzt sich aus nur sechs Komponenten zusammen, bei einem Megane sind es 56. Der Fußboden besteht zu 90 Prozent aus recyceltem Material und ist auch um 35 Prozent leichter als aktuelle Lösungen.

Renault: Wie man den CO2-Fußabdruck von 50 auf 5 Tonnen reduzieren könnte

Brennstoffzelle

Angetrieben wird der Embleme von einem 160-kW-Elektromotor. Der Strom wird in einem 40-kWh-Akku gespeichert. Der französische Akku-Hersteller Verkor setzt auf optimierte Herstellungsprozesse, ein mit CO2-armem Strom betriebenes Werk, lokale Zulieferer und ein optimiertes Recycling von Altbatterien und kann so die CO2-Emission im Vergleich zu einer herkömmlichen Batterie um 72 Prozent reduzieren. Dazu kombiniert Renault eine Brennstoffzelle, für die der nötige Wasserstoff in einem 2,8-kg-Tank gespeichert wird. Auf diese Lösung kam man, weil diese Kombination den besten Wert in Sachen CO2-Fußbadruck schafft, erklärt Projekt-Manager Pascal Tributte, der früher bei Renault in der Formel-1 tätig war und vor fünf Jahren mit dem Projekt Embleme begonnen hat.

Auch wenn das Fahrzeug so nicht kommen wird, so werden einzelne Entwicklungen für den Embleme in nächster Zeit in kommende Fahrzeugmodelle bei Renault einfließen.

Kommentare