Bosch erfindet die digitale transparente Sonnenblende

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Es werden dabei nur die Bereiche abgedunkelt, wo Blendung für den Fahrer gegeben ist.

Gerade in den Wintermonaten tritt das Problem bei tief stehender Sonne häufig auf: Der Fahrer wird geblendet, die klassische Sonnenblende verdeckt dann oft die Sicht auf die Ampel.

Bosch hat das rund 100 Jahre alte System der Sonnenblende nun weiterentwickelt. Die Lösung heißt digitale Sonnenblende. Die klassische Sonnenblende wird dafür durch ein transparentes LCD-Display und eine auf den Fahrer ausgerichtete Kamera ersetzt. Dank intelligenter Algorithmen wird auf dem Display immer nur der Teil verdunkelt, aus dem die Sonne den Fahrer sonst blenden würde. Der Rest des Displays bleibt durchsichtig und der Blick auf die Straße frei.

„Schon früh im Entwicklungsprozess haben wir herausgefunden, dass viele Autofahrer die traditionelle Sonnenblende dauerhaft so einstellen, dass ihre Augen im Schatten sind,” sagt Jason Zink, Technikexperte bei Bosch in Nordamerika und einer der Miterfinder des Virtual Visor. Somit ist der Sichtbereich des Fahrers durch traditionelle Sonnenblenden meist eingeschränkt.

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So wurde die Idee geboren, die bekannte LCD-Technologie – LCD steht übrigens für Liquid Crystal Display oder Flüssigkristallbildschirm – zu nutzen, um damit einzelne Bereiche auf dem Display gezielt abzudunkeln und somit das Sichtfeld des Autofahrers so groß wie möglich zu belassen.

Der erste Prototyp, den die Entwickler zur Präsentation des Konzeptes genutzt haben, entstand aus einem alten LCD-Bildschirm, den sie  in einer Recyclingtonne gefunden hatten.  Idee und der erste Prototyp überzeugten: Das Team sicherte sich die Unterstützung von Führungskräften als Mentoren und entwickelte weitere immer ausgefeiltere Versionen des Systems.

Der Virtual Visor von Bosch feiert auf der CES 2020 in Las Vegas seine Weltpremiere. Von den Organisatoren der weltweit größten Elektronikmesse wurde die neue transparente digitale Sonnenblende bereits mit einem „Best of Innovation“ Award ausgezeichnet.

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