Böen und Starkregen: So kommt man mit dem Auto durch Wind und Wetter

KÄRNTEN: HOCHWASSER
Sturmböen und Starkregen können zur tückischen Unfallgefahr werden. Der ÖAMTC-Profi gibt Tipps: Wie man sicher in der Spur bleibt.

Nach dem starken Regen der vergangenen Tage kommt der Sturm. "Bereits ein Windstoß mit 70 km/h kann einen Pkw bei Tempo 100 um einen Meter aus der Bahn drängen, bei Tempo 130 schlimmstenfalls um fast vier Meter", erklärt Roland Frisch, Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. In solchen Situationen gilt es, das Lenkrad nicht zu verreißen, sondern festzuhalten, das Tempo zu verringern und weiter vorausschauend zu fahren. Und auch bei Aquaplaning, einer tückischen Unfallursache, passieren häufig Fahrfehler.

Aquaplaning erkennt man durch ein lautes Wassergeräusch in den Radkästen, Verzögerung durch das Wasser und eventuell durch eine blinkende Warnleuchte. Wenn es zum "Aufschwimmen" der Reifen auf dem Wasserfilm der Fahrbahn kommt, verlieren die Reifen den Kontakt zur Straße – das beste Auto ist dann nicht mehr lenkbar. Das kann bereits bei Geschwindigkeiten ab 80 km/h passieren. "Je schlechter das Profil, je breiter die Reifen, desto eher kann es zu Aquaplaning kommen", erklärt Frisch. In dieser Situation muss man die Kupplung treten und das Lenkrad in die gewünschte Fahrtrichtung drehen. "Bremsen sollte man nur, wenn ein Hindernis auf der Straße liegt", sagt Frisch.

Regen

... das Auto besser stehenlassen (und die Fahrräder auch)

Die Tipps des ÖAMTC-Fahrsicherheitsexperten zum Fahren bei Unwettern:

* Lenkrad festhalten, Geschwindigkeit reduzieren. Damit gewinnt man wertvolle Zeit, um eventuell erforderliche Lenkkorrekturen durchzuführen. Windsäcke oder entsprechende Verkehrsschilder kennzeichnen kritische Stellen für Windböen. 

* Verstärkte Aufmerksamkeit auf die Umgebung richten. Bei starkem Wind ist es auch hilfreich, Bäume, Sträucher und das vorausfahrende Fahrzeug verstärkt zu beobachten.

"Bei starkem Regen sollte man die Fahrbahn und -spuren im Blick behalten, die Geschwindigkeit reduzieren sowie hastige Brems- oder Lenkmanöver unterlassen. Dank ABS ist eine Notbremsung in einer solchen Gefahrensituation zwar deutlich harmloser als noch mit älteren Autos. Dennoch steigt die Unfallgefahr", erklärt der Profi. Automatik-Fahrer sollten sich zudem auf die Lenkung konzentrieren und nicht versuchen, die Fahrstufe herauszunehmen. 

* Ganz wichtig ist es, Abstand zu halten. Vor allem Autos mit Anhänger und einspurige Fahrzeuge geraten leicht ins Schwanken.

* Vorausschauend fahren und abrupte Fahrmanöver vermeiden. Bei starkem Sturm können Hindernisse wie Äste, Dachziegel oder gar ganze Bäume auf der Straße liegen. Besondere Vorsicht ist daher in Alleen und Walddurchfahrten geboten.   

* Überholmanöver vermeiden. Besonders beim Überholen von Fahrzeugen mit großer Windangriffsfläche wie Lkw, Vans oder Wohnmobilen gerät man zuerst in den Sog des Windschattens und wird anschließend beim Weiterfahren mit voller Wucht vom Seitenwind getroffen. Zusätzlich besteht Aquaplaninggefahr, wenn man beim Wechseln der Fahrspur in eine Spurrille gerät. Dann beginnt das Auto in Richtung der Spurrille stark zu ziehen. "Richtig reagiert man in dieser Situation, indem man das Lenkrad mit beiden Händen festhält und dem Ziehen damit entgegenwirkt", erklärt Frisch. Hilfreich sind in jedem Fall gute Reifen: Im Idealfall haben die Pneus mindestens vier, keinesfalls aber unter drei Millimeter Profil.

* Unwetter lösen bei vielen Fahrern Stress aus. Im Zweifelsfall sollte man bei zu großer Unsicherheit – wenn möglich – das Auto stehen lassen und, so vorhanden, in der Garage oder unter einem Vordach abstellen.

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