Wir und die Generation Corona

Der neue Zukunftsreport blickt 30 Jahre voraus: Dann wird die Generation C eine neue Welt schaffen. Und was schaffen wir?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Diese Woche hat das bekannte Zukunftsinstitut von Matthias Horx den Report 2021 veröffentlicht. Ein gewagter Blick in die Zukunft, der viel länger reicht als bis ins nächste Jahr. Im Vorwort spricht Horx vom „großen Zuviel“, vom Weckruf durch das Virus. „Wir stecken in einer gigantischen Steigerungskrise“, sagt Horx. Und vielleicht habe die Coronakrise nur einen einzigen Sinn: der Menschheit unmissverständlich klarzumachen, dass es nicht so weitergegangen wäre wie bisher. Dass das alte Normal schon ein Unnormal war, mit zu schnellem Wachstum, Marktübersättigung, Ausbeutung.

Die Vollbremsung, die wir durch die vorherrschende Pandemie in allen Bereichen machen mussten, ist auch eine Chance (abgedroschen, aber wahr). Wie so oft in der Geschichte müssen Bereiche manchmal bis auf ihre Grundfeste zerstört werden, um sie neu zu denken, zu ordnen, aufzubauen. Ob die Generation „an der Macht“ das kann? Lernen wir aus den Erfahrungen oder halten wir fest an dem, was war? Tun weiter, wie bisher, wollen wieder herstellen, wie es gewesen ist? Oder haben wir bessere Ansätze als jene, die in die Krise geführt haben?

Horx (diesmal junior) spricht im Zukunftsreport auch über die neue Generation C, die Generation nach Corona. Sie würde eine neue Welt vorfinden und sie nachhaltig verändern. 2030 werde diese Generation in Schulen gehen, in denen digitaler und analoger Unterricht nahtlos ineinander laufen. 2040 würden die „Cs“ ins Arbeitsleben wachsen, das sich völlig gewandelt hat. Und 2050 schließlich werde diese Generation an den Schlüsselstellen der postfossilen Wirtschaft auftauchen und die große Wende vollenden. Gute Aussichten, wenn auch noch 30 Jahre bis dahin. Selbst aus der Krise lernen und es besser machen? Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

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