Wenn man Verdächtige laufen lässt, erübrigen sich Strafen
Die Justiz-Groteske platzt mitten in eine umstrittene Strafen-Debatte in Österreich.
Eine im Innenministerium angesiedelte Task Force berät gerade die weitere Anhebung der Strafen für Sexualdelikte. Experten halten das für überflüssig.
Erstens wurde der Strafenkatalog ohnehin erst kürzlich ausgeweitet. Zweitens bräuchten die bestehenden Strafrahmen nur ausgeschöpft zu werden, um Signale zu setzen. Und drittens schrecken höhere Strafdrohungen bei solchen Delikten nicht ab. Was allenfalls von der Begehung abhält, ist die Gefahr, erwischt zu werden.
Die Experten könnten Recht haben. Wenn die Justiz Tatverdächtige laufen lässt, bevor man ihnen den Prozess machen und die Taten nachweisen kann, dann erübrigen sich Strafen überhaupt ganz.
Kommentare