Vielfältig bleiben

Kinder sind wunderbar, Kinder nehmen sich alles, was sie kriegen können. Deshalb sollten Mütter den Ausgleich suchen – für ein buntes Leben.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Es ist, zugegeben, verlockender und einnehmender als gedacht. Wenn das Baby einmal da ist, nimmt es sich mit jedem Tag mehr Raum, mehr Zeit, mehr Energie von den Eltern. Gerade Mütter, zumeist in den ersten Monaten beim Kind, kippen da gerne total hinein: es kann wunderschön sein, in der Mutterrolle aufzugehen. Andere Lebensbereiche müssen dann zwangsläufig in den Hintergrund treten, weil Zeit und Muße fehlen, weil der volle Fokus auf den ein, zwei, manchmal sogar mehr Kindern liegt. Und natürlich hat so eine volle Hingabe auch ihre Berechtigung. Für manche Mütter wäre es nicht anders machbar, aus Gründen; für manche Kleinkinder geht es nicht anders.

Dass so ein Lebensfokus über viele Jahre Konsequenzen hat, darf man als selbstbestimmte Frau allerdings nicht außer Acht lassen. Finanzielle Unabhängigkeit gibt es nur mit einem Job, der auch tatsächlich ein Einkommen zum Leben bringt. Die ewige Teilzeit hat massive Auswirkungen auf das monatliche Einkommen und später auf die Pension. Die Abhängigkeit vom Partner bringt oft zusätzliche Probleme – vor allem, wenn die Beziehung in die Brüche geht.

Und dann ist da noch die Sache mit den verschiedenen Säulen im Leben, die es allesamt geben sollte, um für sich selbst eine Balance zu schaffen. Familie und Kind(er) sind wichtig, aber es gibt auch die Partnerschaft, den Beruf, Freunde und sich selbst. Das alles ist ganz schön viel, wenn es auf einmal Platz in einem Leben haben soll, das noch dazu von Kleinkindern dirigiert wird. Und auch, wenn es in den verschiedenen Lebensphasen einen unterschiedlich starken Fokus auf bestimmte Bereiche gibt: ganz niederreißen darf man eine Säule nie. Für ein ausgeglichenes, volles Leben, für Zufriedenheit und Glück braucht es Diversität. Die muss man erhalten und pflegen.

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