Mit Respekt

Verhandlungen scheitern meist nicht daran, dass zu viel verlangt wird, sondern weil respektlos kommuniziert wird, sagt einer der weltbesten Verhandler.
Respekt- und stilvoll miteinander umgehen, das geht im rauen Alltagsklima immer öfter verloren. Die Sprache ist härter geworden, die Empörung schneller und größer. Standpunkte werden scharf vertreten, ohne das Gegenüber anzuhören. Da wird radikal gefordert, radikal geurteilt, radikal abgelehnt und auch schnell abwertend über andere geredet.
Spielräume gibt es kaum mehr. Es wirkt fast so, als müssten alle immer um alles kämpfen: um Raum und Geltung, um ihre Sache.
Aber das (Arbeits-)Leben kann kein ständiger Kampf, sondern sollte ein Streben nach Balance sein: reden und anhören, erklären und verstehen, nehmen und geben. Es geht fast immer darum, gemeinsame Nenner zu finden und damit auch Lösungen, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind. Die vielleicht nicht genau das sind, was man sich vorher am Reißbrett skizziert hat, aber im Kontext und unter den Rahmenbedingungen möglich sind.
Wer etwas erreichen will, muss im entscheidenden Moment auch nachgeben können. Dafür braucht es ein großes Herz und Großzügigkeit und immer einen Umgang auf Augenhöhe. Den sollten wir wieder mehr finden.

Portraitbild Sandra Baierl mit der Überschrift: Kommentar
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