US-Universitäten und Trump: Ein Aufstand gegen die Willkür
Im Jahr 2006/’07 absolvierte ich ein Master-Studium an der Columbia University – finanziell ermöglicht durch ein Fulbright-Stipendium. Es war eine der intensivsten und wertvollsten Erfahrungen meines Lebens. Im Lehrgang saßen ein Iraker, der in seiner Heimat als Übersetzer gearbeitet hatte, ein Journalist aus dem Krisengebiet Kaschmir, ein Chinese – allesamt Personen, die heute zittern müssten, von einem Tag auf den anderen trotz aufrechter Aufenthaltstitel ins Visier der US-Behörden zu geraten.
Die Unverschämtheit, mit der die gegenwärtige US-Regierung das internationale Kapital des Landes auf Jahre verspielt, tut weh. Denn egal, was man in Amerika „great“ oder nicht so „great“ fand – der Horizont der Universitäten reichte stets darüber hinaus. Wer in Engstirnigkeit gefangen ist, reagiert auf so etwas wohl mit trotzigem Zerstörungswillen.
Das Fulbright-Programm wiederum ist eines der langlebigsten Stützen dieser Öffnung – dem namensgebenden Senator gelang es im Kalten Krieg, aus dem Erlös von in Europa verbliebenem Kriegsmaterial tatsächlich etwas Friedensstiftendes zu schmieden. Dass all dies nun zum Opfer geistfeindlicher Willkür werden soll, gilt es zu verhindern.
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