Weg frei für die Super League? Dem Fußball droht eine Zeitenwende

Ja, wenn jetzt jeder daher kommen würde ...

Das Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs darf durchaus als historisches Urteil betrachtet werden. Dieser entschied im Streit um eine Super League zugunsten der Kläger, den beiden spanischen Top-Klubs FC Barcelona und Real Madrid. Damit wäre nach einem 17-monatigem Verfahren in dieser Hinsicht der Weg für den Start der umstrittenen Milliardenliga frei.

Was das für die Super League bedeutet und wie diese umgesetzt werden könnte, steht gar nicht im Blickpunkt. Der Urteilsspruch selbst zieht eine historische Tragweite nach sich, könnte den Sport, und nicht nur den Fußball nachhaltig beeinflussen. Fast vergleichbar mit dem Bosman-Urteil im Jahr 1995, das die Fußballwelt auf den Kopf stellen sollte.

Bisher war es undenkbar, dass das Monopol eines Welt- und diesem Fall eines europäischen Dachverbandes angetastet wird. Und dann, vor zwei Jahren, kam die Idee, eine Super League als Konkurrenz zur Champions League zu gründen. Eine Idee, hinter der Topklubs zunächst standen, heftige Proteste der Fans, die keine eigene geschlossene Europa-Liga wollten, zwangen die Vereine allerdings dazu, einen Rückzieher zu machen.  

Was aber zählt: Die Folgen des Urteils sind weitreichend. 

Was ist, wenn einige Skisportler sagen, wir wollen abseits der FIS eine eigene Tour gründen und auf den Weltcup pfeifen?

Was ist, wenn Tennis-Profis mit den Angeboten des Weltverbandes (ITF) und der Spielerverbände (ATP, WTA) nicht mehr glücklich sind?

Was passiert, wenn sich ein paar Handball-Nationen zusammenschließen und einfach entscheiden, ihre eigene WM zu spielen?

Ob jetzt die Super League kommt und in welcher Form, ist nicht das Thema. Auch nicht, wie die UEFA reagiert. 

Aber mit dem Urteil wurden in der Welt des Sports neue Türen geöffnet.