Selenskij: Polarisierung im Parlament

Selenskij-Auftritt im norwegischen Parlament im März 2022
Eine Botschaft des ukrainischen Präsidenten in Wien gefährdet die Neutralität? – Und was ist mit der Putin-Freundlichkeit der FPÖ?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Diesmal wählte er Social Media als Plattform: Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seien Hunderte religiöse Gebäude – Kirchen, Moscheen, Synagogen – zerstört worden, beklagte Wolodimir Selenskij und warb auf Englisch um Spenden zum Wiederaufbau.

Eine „Nebenfront“ im täglichen Werben um Aufmerksamkeit für den Krieg. Aber eine Aufmerksamkeit, die überlebenswichtig für die Ukraine ist. Und die der ukrainische Präsident auf allen Kanälen sucht – mit Interviews bei David Letterman auf Netflix oder Handshakes mit Hollywood-Größen, mit Rede-Übertragungen zu amerikanischen Sportveranstaltungen oder mit Video-Botschaften in den Parlamenten dieser Welt.

Das Talent dafür mag der Volksschauspieler-Vergangenheit des Wolodimir Selenskij geschuldet sein. Oder dem Instinkt des Politikers im zweiten Bildungs- bzw. Kriegserfahrungsweg. Jedenfalls: Es polarisiert. Wolodimir Selenskij polarisiert.

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