Besagter Strache verkündet in einer Weinbar seinen Abgang ins Privatleben (Red-Bull-Wodka-Bars hatten noch nicht offen), nicht ohne noch auf der „Kriminelle Energie“-Orgel (gemeint: die Gegner) zu spielen – Genierer für falsch tönende Pfeifen hatte die Partei ja noch nie.
Die Grünen feiern die „größte Auferstehung seit Lazarus“ zunächst mit der Pointe vom „Kanzlerdarsteller“ Kurz – damit später das „Wir können das“ nicht so anbiedernd klingt. Die Neos schneiden für eine liberale Partei sehr brav ab und sind sehr traurig, dass es nicht sehr auf sie ankommt, was eine Regierung betrifft. Und niemand ist da, der Peter Pilz vor sich selbst schützt – aber das Mitleid mit der kleinen Ich-AG hält sich eh sehr in Grenzen.
Kurzum: Österreich hat gewählt, und mit den Folgen – wer mit wem oder doch nicht? – werden sich die Parteien und die Medien leider die nächsten Wochen und Monate beschäftigen. Dennoch, wenn jetzt wer ruft: Hätten wir nur die Übergangskanzlerin und ihr Team wählen/behalten können – nein! Die Republik braucht Politik, nicht Verwaltung mit Juhuu-Parlament. Erinnert sich noch wer an die Faymann-Jahre, als geklagt wurde, das Land werde verwaltet statt geführt?
Die Themen, die anstünden: Sicherheit ohne Angstmache und Asylpolitik ohne Träumereien. Weitere Reformen im Gesundheitssystem, die nicht Trippelschritte sein dürfen und den hohen Versorgungsstandard halten. Eine Sozialpolitik, die im Idealfall eine Lebensversicherung vor allem bis zur Pflege ist. Eine Bildungspolitik, die Schwache mitnimmt und Starke fördert. Ein Bundesheer, das wieder dotiert ist, weil die Gefahren neue sind (und der Katastropheneinsatz auch nicht umsonst ist).
Das ist ein dichtes Programm. Das braucht Politik. Wer immer am Ende die Koalition bildet. Wenn sie das Programm nicht zufriedenstellend erledigt, wird sie abgewählt. So funktioniert Demokratie. Schön, wenn es schneller wieder losginge als gedacht.
Kommentare