Rot-grünes Gerangel

Das Gerangel um Klima und Soziales hat für die Wähler in Wien bestenfalls viel Gutes.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

Koalitionsfriede war gestern. Spätestens mit der grünen Landesversammlung ist der thematische Schlagabtausch links der Mitte so richtig eröffnet.

Emotional aufgekündigt hat die Koalition vor vier Wochen ja der Bürgermeister selbst. Da trat SPÖ-Chef Michael Ludwig mit seiner Umweltstadträtin Ulli Sima, dafür aber explizit ohne die grüne Klimastadträtin Birgit Hebein vor die Medien, um 50 Maßnahmen für das Klima zu präsentieren. Er schnappte sich kurz vor der Wien-Wahl damit ganz bewusst ein grünes Kernthema. Die Grünen kontern jetzt in einem Bereich, der lange rote Kernkompetenz war – der Sozialpolitik. Hebein ist nur eine von mehreren Expertinnen unter den Kandidatinnen. Die kluge, linke Gewerkschafterin Viktoria Spielmann etwa ist ein erfolgversprechendes Angebot für Junge.

Das Gerangel um Klima und Soziales hat für die Wähler bestenfalls viel Gutes: Vielleicht führt es ja sogar zu echten inhaltlichen Debatten, zu einem Wettbewerb der besten Ideen. Schon am Dienstag wissen wir mehr: Da meldet sich der Bürgermeister mit einer Art „Rede zur Lage der Nation“ zu Wort. Ludwig weiß: Er muss abliefern.

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