Reden wir doch wieder über das Wasser
Die Hitze fügt sich gar nicht zur politischen Sommerpause. Statt unbeschwerter Auszeit sorgt die aktuelle Stimmungs- und Meldungslage für eine gewisse Anspannung. Die kommt auch aus Deutschland: Bauernvertreter haben vom Staat eine Milliarde Euro als Nothilfe wegen Trockenheit und Hitze gefordert. Im Unterschied zu Österreich gibt es für deutsche Bauern keine Versicherung gegen Dürreschäden.
Bedeutet, Österreich ist im Bereich der Dürreversicherung in Europa Vorreiter. Vorbildlich! Trotzdem ist die Politik nicht aus dem Schneider. Besonders die Meldung der Österreichischen Hagelversicherung, wonach wegen Hitze, Dürre und des rasant um sich greifenden Bodenverbrauchs die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln langfristig gefährdet sei, müsste die Politik doch herausfordern.
Faktum ist, Jahr für Jahr verschwinden immer mehr Wiesen- und Ackerflächen zugunsten von großzügigen Gewerbegebieten oder Straßen, aber auch die Siedlungspolitik trägt dazu bei. Schon länger haben wir die Politik nicht über die Belebung von Ortskernen debattieren gehört.
Die Experten der Hagelversicherung meinen, dass kein Land in Europa so sorglos mit der Lebensgrundlage Boden umgeht wie wir. Das müsste doch ein Alarmzeichen sein, ist es aber offenbar noch nicht.
Daher warnen jetzt einige Bauernvertreter vor den zukünftigen Auswirkungen auf die Umwelt. Und sagen, die zentrale Frage bei der Lebensmittelversorgung ist unser Umgang mit Wasser. Das hatten wir schon einmal. 2013 kam dabei der Wasserschutz im Verfassungsrang heraus. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels wäre es Zeit, das Thema wieder anzupacken. michael.jaeger
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