Die ehrliche (Weihnachts-)Rede des Chefs: wo der Spirit niemals fehlen darf
Neun Tage vor Weihnachten tritt Oliver Blume, mächtiger VW- und Porsche-Chef, vor seine gesamte Belegschaft und erklärt das nächste Jahr „zum schwersten Jahr“. Er spricht von einer Verkettung von Risikoszenarien, von Inflation und Wirtschaftsflaute, von möglichen Absatzproblemen und „dass wir um jedes Auto fighten müssen“.
Ist das, kurz vor den Festtagen und kurz vor Jahresschluss, zu viel der wirtschaftlichen Realität? Passt das in die heimelige Zeit? Sind schlechte Aussichten (im Detail) überhaupt ein Thema für Mitarbeiter? Oder ist das eine Offenheit des Managements, die sein soll, sein muss, weil die aktuelle Lage nun einmal so ist?
Klar ist, dass die Verantwortung für ein Unternehmen auf den Schultern des Managements liegen. Dort werden die Strategien entwickelt, werden die Entscheidungen getroffen, von dort aus wird in die (hoffentlich) richtige Richtung gelenkt. Klar ist aber auch, dass eine Firma nur so stark sein kann, wie sie als Ganzes funktioniert.
Und dass Mitarbeiter Zusammenhänge kennen müssen. Es ist wie das Einschwören einer Mannschaft durch den Teamchef: der Funke muss bei allen da sein, um die Höchstleistung zu schaffen. Wenn neben dem düsteren Blick auf die Zukunft der Spirit und die Gewissheit mitschwingen, dass man das alles schaffen kann, dann ist die Realität zumutbar.
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