Mittendrin, im Schlamassel

Der Arbeitsmarkt wird zu einem der wichtigsten Themen des Jahres. Für einen Aufschwung braucht es volle Kraft – genau da liegt die Schwierigkeit.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Irgendwas ist ja immer, auf dem Arbeitsmarkt. Krisen kommen und gehen, Arbeit wandelt sich, der Arbeitsmarkt ist durch die Digitalisierung seit Jahren im großen Umbruch. Aber jetzt: diese Krise erschüttert alle Bereiche auf dem heimischen Arbeitsmarkt, sie ist größer als alles, was wir bisher kannten. Und das Ende ist – leider – noch für längere Zeit nicht in Sicht.

Johannes Kopf, AMS-Chef, spricht im Interview mit Redakteurin Ornella Wächter von einem „zähen Jahr“. Aber dann, ganz optimistischer Kopf, soll es massiv bergauf gehen. Der Aufschwung wird kommen, und er soll steil werden.

Ja, das wäre wirklich wünschenswert. Zuerst mit aller Kraft durchhalten, diese lästige Phase überwinden, und dann aufatmen und in die besseren Zeiten steuern.

Durchhalten wird nicht reichen

Allein: Nur Durchhalten wird nicht reichen. Den Status quo bewahren, abwarten, ist zu wenig. Eine Grundregel der Arbeitsmarktpolitik ist: in der Krise sollst du qualifizieren. Auch jetzt braucht es also Investition und Weiterentwicklung. Weil nach der Krise wird sich viel verändert haben.

Werden viele Bereiche komplett neu aufgestellt, wegfallen und andere völlig neu entstehen. Heißt für Unternehmen und den Einzelnen: Entwicklung auch in der schwierigen Zwischenzeit, Lernen und Fortbildung auch jetzt, wo vielleicht vielfach gar noch nicht klar ist, wohin sich alles entwickeln wird.

Eine schwierige Übung für jeden von uns. Nach Monaten der Improvisation müssen wir erkennen, dass die aktuelle unsichere Lage zum Dauerzustand wird. Dass die zehrende Zeit zur neuen Normalität geworden ist. Für Unternehmen und für Einzelne gilt: nicht verzagen, neue Möglichkeiten suchen. Wenn Altes geht, entsteht Neues. Und dieses Neue ist die Zukunft.

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