Urlaub vom Urlaub

Urlaub vom Urlaub
Manchmal sind die freien Tage so stressig, dass man sich nach der Ruhe im Job sehnt.
Laila Docekal

Laila Docekal

Wer kennt’s nicht: Da sehnt man die freien Tage herbei, kann es kaum erwarten den Alltagsstress hinter sich zu lassen und kaum hat man frei, haut’s einem das Hackl ins Kreuz – in meinem Fall, im wahrsten Sinne des Wortes.

Mein Urlaub hat dieses Jahr mit einem deftigen Hexenschuss begonnen. Was meine Vierjährige nicht davon abgehalten hat, die schmerzerfüllt herumliegende Mama zum Spielen aufzufordern. Die freie Zeit für Erledigungen nutzen? Fehlanzeige. Jeder Meter zu Fuß war ein Kraftakt.

Unter diesen Umständen schläft es sich auch nicht gut. Da habe ich die wache Zeit dazu genutzt, mir im Internet Videos mit Übungen gegen meine Schmerzen anzusehen. Allen voran findet man da die nicht ganz unumstrittenen Videos des Schmerzspezialisten Roland Liebscher-Bracht. Den Versuch wars wert – ob’s wirklich geholfen hat, kann ich aber nicht eindeutig sagen. Im Endeffekt musste ich zu Schmerzmitteln greifen, bis ich wieder gerade stehen konnte.

Dann aber! Endlich Badeurlaub! Von wegen. Ein Badetag war uns vergönnt, dann hat das Kind gefiebert. Vielleicht ist es die Aufregung? Nach dem zweiten Tag mit Fieber vermuten wir einen kleinen Infekt. Nach dem dritten ist klar: Der Infekt ist wohl doch größer. Ab zur Ärztin, Diagnose: Mandel- und Ohrenentzündung. Antibiotika. Baba, Badeurlaub!

Als Optimisten wollen wir das Beste daraus machen. Ist doch auch schön, nur Meeresluft zu schnuppern. Was das Kind allerdings nicht riechen konnte, war das verschriebene Medikament. Die Verabreichung wurde zur nervenaufreibenden und tränenreichen Mammutaufgabe für alle Beteiligten – bis wir nach einigen Tagen unseren individuellen Weg fanden, das Kind zur freiwilligen Einnahme zu bewegen.

Zurück im Job bräuchte ich eigentlich Urlaub vom Urlaub. Aber bevor ich mir den Stress nochmal antue, genieße ich vorerst lieber den Alltag im Büro.

laila.docekal@kurier.at

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