Socken und Handschuhe: Die sinnlose Suche nach der besseren Hälfte

Schnitzeljagden und Schatzsuchen sind meine ganz persönlichen Endgegner. Ich suche nichts und niemanden gerne. Und doch gibt es im Familienalltag mit Kindern Gegenstände, die ein Eigenleben entwickeln. Speziell solche, die üblicherweise im Doppelpack daherkommen.

Der Klassiker sind Socken. Sie werden irgendwo ausgezogen, wenn die Füße heiß werden, der eine da, der andere vier Meter weiter. Statische Lage, sollte man meinen. Warum zwei Stunden später trotzdem nur noch ein Socken sichtbar anwesend ist, dafür gibt es etliche Erklärungsversuche: Unter den Teppich gerutscht (unwahrscheinlich), vom Kater verschleppt (noch unwahrscheinlicher, das Tier hat eine feine Nase, es wird einen Teufel tun), als Bastelmaterial verwendet (ja, auf Youtube gibt es spannende Anleitungen, was man aus einzelnen Socken fabrizieren kann), schon in der Schmutzwäsche (Dream big!).

Wer weiß wo was ist?

Es verschwinden aber auch einzelne Handschuhe, Earbuds (das sind jene kleinen Lautsprecherstöpsel fürs Ohr), Fußballstutzen, Schlapfen oder Ohrringe. Das verbliebene Stück erinnert stur daran, was fehlt und dass die Solonummer sehr sinnlos ist.

Auf der Suche nach Erklärungen stoße ich in meiner Familie immer auf totale Ratlosigkeit. Nie hat jemand eine Ahnung, wo der eine Handschuh verloren gegangen sein könnte, was denn mit dem verschwundenen Ohrring passiert ist und wieso nur noch ein Socken da ist. Suchen hat wenig Sinn, wenn es nicht mal eine Ahnung gibt, wo man denn beginnen könnte.

Wer optimistisch ist, sammelt in einem Korb die unfreiwilligen Einzelgänger und hofft auf eine Familienzusammenführung. Darf ich kurz die Pessimistin raushängen lassen? Die Erfolgsquote ist sehr niedrig.