Was kann denn der Magnolienbaum dafür?

Was kann denn der Magnolienbaum dafür?
Eine verlorene Wette oder eine neue Verschwörungstheorie? Auf jeden Fall mussten alte Äste daran glauben
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Diese Meldung ist so skurril, dass sich verdammt viele Geschichten daraus spinnen lassen: Ein Unbekannter hat vergangene Woche einen 30 Jahre alten Magnolienbaum am Hauptplatz der oberösterreichischen Stadtgemeinde Perg „geköpft“. Der Täter sägte vier Äste an, diese brachen dadurch ab. Ein Schaden in fünfstelliger Höhe entstand, die Polizeiinspektion Perg bittet um Hinweise.

Okay, wer macht so was? Und vor allem: warum? Ich erläutere gerne einige meine Theorien, bin aber auch offen für Ihre. Der Magnolienbaumbeschneider hat in einem seiner Telegram-Verschwörungskanäle gelesen, dass sich aus den Blättern der Pflanze eine Tinktur herstellen lässt, die fix gegen die drohende Corona-Welle im Herbst hilft. Blätter mit heißem Wasser übergießen, hochprozentigen Alkohol dazu und ziehen lassen, die Wundertropfen dann vorsichtig auf Schläfen und Handgelenke träufeln. Effektiver als jede Impfung!

Insiderwissen?

Irgendjemand hat eine besoffene Wette verloren, deren perfider Wetteinsatz es war, der eigenen Mutter liebstes Gewächs zu demolieren. Schwupps, muss schon der drei Dekaden alte Baum daran glauben und Äste lassen. Oder ein obsessiver Hobbygärtner wünscht sich schon seit Jahren einen Magnolienbaum in seinem Garten, hat nur die beeindruckende Blütezeit abgewartet, um danach vier Äste völlig stümperhaft für Vermehrungs- und Pflanzversuche einzustreifen.

Was hat es mit den angesägten Ästen des Magnolienbaums auf sich? Ideen und Theorien? Falls Sie Insiderwissen haben oder vielleicht sogar selbst Magnolienbaum-verstümmelnd tätig waren, lassen Sie mir auf jeden Fall eine anonyme Nachricht mit dem Grund der Aktion zukommen. Wahrscheinlich rechnen wir mit vielem, aber nicht damit.

Was kann denn der Magnolienbaum dafür?

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in Oberösterreich

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