Abstand halten, mit Schnaps desinfizieren oder einfach Augen zu und durch?

Abstand halten, mit Schnaps desinfizieren oder einfach Augen zu und durch?
Wenn Kinder krank sind, haben Eltern gesund zu sein, schon alleine wegen der pflegerischen Mission. Aber wie geht das, Gesundbleiben?
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Wir haben den Oktober innerfamiliär als Bullshit-Monat deklariert. Der Grund: Immer ist irgendwer krank. Immer kann irgendwer nicht in die Schule oder in die Arbeit gehen. Es nervt.

Falls Sie Kinder im schulpflichtigen Alter haben: Ist es Ihnen auch schon aufgefallen, erkennen Sie ein Muster? Die Ferien sind vorbei, alle entern die Klassenzimmer, picken wieder vier bis acht Stunden auf wenigen Quadratmetern aufeinander, gelüftet wird meist homöopathisch – und schon geht es los.

Die erste kommt verschnupft heim, die zweite schleppt den allseits gefürchteten Magen-Darm-Ungustl ins Familiengefüge und die dritte hustet sich die Seele aus dem Leib. Wo auch immer es etwas Ungutes abzustauben gibt, rufen Kinder in Klassenverbänden laut: Hier, nimm’ mich!

Drei Typen an Eltern

Eltern versuchen, durch diese Krankheitsphasen möglichst gesund durchzukommen, auch um vollumfänglich in pflegerischer Mission tätig sein zu können. Die Strategien dafür sind unterschiedlich.

Typ 1: Abstand halten, das Gute-Nacht-Bussi verwehren und den Desinfektionsspray als wichtigstes Haushaltsutensil stets parat haben.

Typ 2: Nach nächtlich notwendigen Putzeinsätzen (wieso beginnt der Magen-Darm-Ungustl eigentlich immer in der Nacht?) mit Schnaps nachspülen, ebenfalls zur Desinfektion von innen und für die Nerven.

Typ 3: Einfach weitermachen und auf das hoffentlich schon durchtrainierte Immunsystem hoffen.

Habe ich einen Typus übersehen? Wenn ja, welchen? Und wo zählen Sie sich dazu? Halten Sie durch, mehr als die Hälfte des Bullshit-Monats ist schon geschafft.

Abstand halten, mit Schnaps desinfizieren oder einfach Augen zu und durch?

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in Oberösterreich

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