Wer bestimmt denn, wie unser Familienurlaub abzulaufen hat?

Wer bestimmt denn, wie unser Familienurlaub abzulaufen hat?
Zum Glück gibt es keine Regeln und Vorgaben, wie wir die gemeinsame Zeit zu gestalten haben
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

„Wie war euer Urlaub?“ „Toll, alles fein, so entspannt und gemütlich!“. Ja sicher, bei den anderen läuft immer alles glatt, es gibt keine Konflikte, keine falschen Erwartungen und verglichen mit der Auszeit als Familie ist offenbar jede Ayurveda-Oase auf Bali ein Actioncamp.

Es bedarf schon ungläubiger Blicke und konkreter Fragen, damit auch andere mit der ungeschönten Wahrheit herausrücken: Familienurlaub mit Kindern ist selten durchgehend ein Genuss. Niemand von uns ist es gewöhnt, 24/7 zusammenzupicken. Und wenn das plötzlich so ist, brauchen alle Beteiligten meist ein paar Tage, um sich zu adjustieren und so viel Nähe auszuhalten.

Alles anders, bitte!

Wir haben unsere Urlaubspläne heuer spontan über den Haufen geworfen. Kind 1 und Kind 2 geraten derzeit sogar durch geschlossene Zimmertüren aneinander. Die Vorstellung, mit diesen beiden Streithennen einen Roadtrip durch Südfrankreich zu machen, bei dem sie stundenlang im Auto, nur durch Kind 3 getrennt, nebeneinandergesessen wären, war – vorsichtig ausgedrückt – verstörend. Also wurde umgeplant und die drei Wochen so gestaltet, dass nicht nur die Kinder, sondern auch wir Erwachsenen Urlaub und Auszeiten hatten.

Das bedeutet: Es gab Zeiten als komplette Familie, es gab Zeiten als Paar und es gab Tage, an denen mein Mann oder ich jeweils alleine unterwegs waren. Die Kombi war gewöhnungsbedürftig, aber echt gut. Wir mussten zwar rundum öfter erklären, warum wir das so machen, aber das tut ja nicht weh. Was wir daraus gelernt haben: Es gibt keine Vorgabe für den perfekten Familienurlaub, die wir alle erfüllen müssen. Es gibt viel mehr die Freiheit, alles so zu planen und zu regeln, dass es für die eigene Familie am besten passt. Große Empfehlung!

Wer bestimmt denn, wie unser Familienurlaub abzulaufen hat?

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in Oberösterreich

Kommentare