Eine schnelle Scheidung in der Parkgarage
Nerven beruhigen. Da war er wieder; der Techniker mit dem traurigen Blick, der in die Parkgarage meines Vertrauens gerufen wurde, weil bei der Ausfahrt zum wiederholten Male der Automat umgefahren wurde. Während er mit einer Hand an dem demolierten Gerät herumwerkelte, hielt er in der anderen Hand eine Zigarette. Irgendwie muss man ja die Nerven beruhigen.
Krisen. Tagtäglich kann man in der Garage die kleinen Dramen des Lebens beobachten. Manche Krisen beginnen schon beim Kassenautomaten. Weil der Kasten nach dem Bezahlvorgang kein neues Ticket ausspuckt, sondern nur „Erledigt“ schreibt, sind manche irritiert. Sie fummeln am Schlitz herum, drücken verzweifelt alle möglichen Tasten und drohen dann der Begleitung, die im Hintergrund mit wertvollen Tipps aufwarten will, mit einer baldigen Scheidung.
Anruf. Klarerweise will man auch wieder raus aus der Garage. Da gibt es die, die immer zu weit weg mit dem Fahrzeug beim Ausfahrtsautomaten stehen bleiben. Zuerst fährt die Hand aus dem Fenster, dann erscheint schon der ganze Oberkörper, aber trotz zirkusreifer Akrobatik geht sich dann meistens trotzdem nicht aus.
Und dann gibt es die, die das Ticket gar nicht gelöst haben. Obwohl sich hinter ihnen bereits eine Autoschlange gebildet hat, wollen sie plötzlich zurückschieben. Weil das nicht geht, müssen sie den Telefonknopf drücken und fangen dann eine lange Diskussion mit einem Menschen an, der vermutlich in einer ganz anderen Stadt sitzt und ungefähr so motiviert ist wie ein italienischer Zöllner. Und andere machen gleich kurzen Prozess und fahren das Gerät einfach um.
Bleiben Sie gesund!
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