Die große Corona-Verschwörung der Kühe

Die große Corona-Verschwörung der Kühe
Verschwörungstheoretiker aufgepasst: Hier kommt die große Butterle-Verschwörung
Anja Kröll

Anja Kröll

Am Wochenende war im Bergdorf Almabtrieb. Die Kühe wurden mit Blumengebinden und Kränzen behübscht und mit großen Glocken von der Alm durchs Dorf heim in den Stall getrieben. Muhende Homecoming Queens – zur Erklärung für die jüngere Generation. Die Anwesenden frönten dem Alkohol und sprachen zu späterer Stunde wahllos jedem „Butterle“ Liebeserklärungen aus: „So a scheene Kuh wie di hab’ ich noch nie g’segn.“

Nein, das ist jetzt nicht sexistisch, wir reden hier wirklich immer noch von Kühen. Und wer aufmerksam mitliest, weiß auch, in meiner Kindheit hieß jede Kuh Butterle, weil Kühe Butter machen. Stark verkürzte Version.

Wer aber nun Verschwörungstheorien zugeneigt ist, könnte einen Skandal auf 1.200 Metern Höhe wittern. Weil, und jetzt halten Sie sich fest, da dräut etwas ganz Großes: Im Mai, just zu jenem Zeitpunkt als Butterle samt Familie aufgetrieben wurde, sperrte Österreich wieder auf. Lokale, Museen, Hotels – die Freiheit war zurück, mit freien Kühen auf Almenwiesen.

Nun, im September, just wo Butterle wieder vom Berg runter muss, da geht es in die andere Richtung. Drohender Lockdown für Ungeimpfte und Stufenpläne nach Intensivbettenbelegung. Ha! Sehen Sie die kausalen Zusammenhänge? Das kann kein Zufall sein, oder?

Und argumentieren Sie jetzt nicht mit Winter und kalter Jahreszeit und so Zeugs herum und dass die Kühe zurück in den Stall müssen, bevor sie schockgefroren werden auf den Almen. Alles von der Regierung inszeniert. Die sollen die Kühe auf den Weiden lassen, dann hat sich das auch mit diesem Corona und der Pandemie erledigt.

So und jetzt gehe ich Butterle streicheln. Ganz ohne Aluhut.

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