Alles was Sie schon immer über Himmelschlüssel wissen wollten

Alles was Sie schon immer über Himmelschlüssel wissen wollten
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie nicht die Hobby-Kräuterfee
Anja Kröll

Anja Kröll

Plötzlich war er da. Schnupfen! Mitten im Mai. Wer den gesamten Winter über nicht einmal den Ansatz einer Verkühlung hat – kein Halskratzen, kein Naserinnen, keine belegte Stimme – und noch dazu Journalistin ist, beginnt nach dem fünften Niesanfall mit der Recherche.

Wo könnten die Viren ihren Ursprung haben? Kein böses C, das hat der Schnelltest belegt. Pollen? Ausgeschlossen hatte ich nie, werde ich nie kriegen.

Kontakt mit anderen Schnupfnasen. Ebenfalls negativ.

Doch dann fiel es mir wie Schuppen, oder sollte ich sagen Schlüsselblumen von den Augen. Der Tee, den ich getrunken hatte, bevor die erste Niesattacke eingesetzt hatte, der war selbst gepflückt.

Weil sich die Bergdorf-Rückkehrerin in mir eingebildet hatte, wenn sie schon Schlüsselblumen auf der Wiese vor dem Fenster findet, kann sie diese auch trocknen und zu einem herrlichen Winter-Tee verarbeiten.

Dazu noch eine Handvoll Veilchen , Gänseblümchen und Erdbeerblätter. Haben die Oma und die Mama auch so gemacht. Wird man wohl zusammenbringen.

Aber Hobby-Kräuterfeen ohne Beipackzettel, keine gute Idee. Google verriet einem in stundenlanger Nachlese, schließlich alles über Himmelschlüssel (Primula veris, Anm.).

Da ein Himmelschlüsserl aber nichts mit einem Maiglöckerl gemein hat, das sich leicht mit Bärlauch verwechseln ließe, schloss ich zumindest eine spontane Selbstvergiftung recht rasch aus.

Der Schnupfen ist übrigens auch weg. Pünktlich nach sieben Tagen.

Selbstgemachten Tee habe ich während der Woche allerdings keinen getrunken. Aber NUR, weil Himmelschlüsseltee eine schleimlösende Wirkung hat und ich keinen Husten hatte.

Sollte sich Husten einstellen, werde ich Ihnen todesmutig berichten.

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