Smartwatches sind Ins-Eck-Werf-Geräte

Handy-Uhren waren allesamt Ladenhüter

von Mag. Gerald Reischl

über Smartwatches

Die Idee, das Handy in eine Uhr zu integrieren, ist 15 Jahre alt. Doch alle Produkte, von der Swatch Talk über Motorolas WristWatch bis zu den Handy-Uhren von Ericsson und Samsung waren allesamt Ladenhüter. Handy-Uhren werden es immer sein, auch wenn die Hersteller mit „Smartwatches“ einen neuen Versuch wagen. Das beginnt beim Akku. Sind Konsumenten ohnehin sauer, dass sie ihr Smartphone täglich aufladen müssen, werden sie wohl nicht bereit sein, ihre smarte Uhr alle zehn Stunden an ein Ladegerät hängen zu müssen. Wer braucht eine Uhr, die einem sagt, dass ein Mail eingelangt ist, wie das Wetter wird oder die Fotos machen kann? Die Smartwatch kann als Freisprecheinrichtung genutzt werden, aber der Griff in die Gesäß-, Sakko- oder Handtasche, um das Smartphone herauszuholen, ist einfacher. Eine Smartwatch ist eine Spielerei. Die Uhrzeit kann man vom Smartphone oder, wie seit Jahrhunderten, auf einer Uhr ablesen. Ich schau lieber auf meine Swatch oder Omega als auf ein Gimmick, das ständig nach einer Steckdose lechzt. Eine Smartwatch ist zwar kein Wegwerf-, aber ein Ins-Eck-Werf-Gerät.

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