Respekt für andere – wichtiger denn je!

Kleine Gesten sind oft wichtiger als große Reden. Das Bezeugen von Achtung ist Basis für das Zusammenleben.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Der KURIER am Samstag hat groß darüber berichtet, und das Thema wird uns noch mehr beschäftigen: Immer mehr Männer und auch Buben verweigern den Handschlag mit Frauen, etwa mit Lehrerinnen in der Schule. Wie sollen wir darauf reagieren? Jemandem bei der Begrüßung die Hand zu geben ist in unserem Kulturkreis eine Form des Respekts. In anderen Teilen der Erde macht man das nicht. Aber Respekt bezeugen kann man auch durch eine Verbeugung. Darum geht es: Männer, die hier leben wollen, müssen Frauen als gleichwertig betrachten und respektieren. Wenn das durch eine andere Geste als einen Handschlag passiert, so kann das auch in Ordnung sein. Wer Frauen nicht respektieren will, muss ganz schnell weg von hier.

Aber unsere Gesellschaft wird ja nicht nur durch Zuwanderung bunter. In der Politik werden neue Gruppierungen dazukommen, wer sich innerhalb des demokratischen Spektrums bewegt, ist zu akzeptieren.

Die Staatsbürger haben aber auch ein Anrecht darauf, von den bestehenden Parteien mit Respekt behandelt zu werden. Wenn die ÖVP schon ihrem Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten den Wahlkampf verhagelt, dann sollen die führenden Repräsentanten auch dazu stehen. Aussagen wie "eine rasche Entscheidung ist besser, als wenn man lange diskutiert" (Vizekanzler Mitterlehner) oder "Ministerwechsel irritieren keine Wahl (Landeshauptmann Pröll) sind eine Verhöhnung der Intelligenz des Wählers. Für wen wird so etwas überhaupt gesagt? Das glaubt doch nicht einmal der bravste Funktionär. Und es soll sich niemand wundern, wenn anerkannte Persönlichkeiten sich weigern, ein politisches Amt zu übernehmen, so respektlos, wie es da oft zugeht.

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