Österreich schaut bald recht alt aus
Durch die Digitalisierung wird bessere Ausbildung eine Überlebensfrage.
über die dringenden Aufgaben der Regierung
Der KURIER beschäftigt sich nun schon in der zweiten Woche mit der digitalen Revolution und den Folgen für die Menschen. "Allmächtiger" haben wir die Serie genannt, weil manche Autoren meinen, dass Menschen durch technologische Möglichkeiten immer mehr in das Leben eingreifen werden und dadurch gottgleich würden. Heute meint ein deutscher Physiker, dass rund 50 Prozent der Jobs durch Digitalisierung und Roboter wegfallen werden. Schneller, als wir wahrhaben wollen. Neben der drohenden Arbeitslosigkeit wird dadurch die Finanzierung unseres Sozialsystems grundsätzlich infrage gestellt.
Szenewechsel: Österreichische Innenpolitik. Da beschäftigt man sich seit Tagen mit so wesentlichen Fragen wie: Soll Vizekanzler Mitterlehner mehr mit Minister Kurz reden? Hat dieser in seiner Jugend vielleicht einmal ein Bier zu viel getrunken? Sind die Wiener Außenbezirke auch wirklich gut vertreten in der Wiener SPÖ?
Die Zukunft spielt sich einstweilen woanders ab. Theoretisch verstanden haben das Kanzler und Vizekanzler schon lange. Aber auch gute Ideen werden stets von einem Koalitionsstreit umgebracht. Nun versuchen sie es ein letztes Mal. Absehbar ist, dass bei vielen Vorschlägen die jeweils andere Partei reflexartig aufjaulen wird. Die ÖVP spricht wieder von Flexibilisierung der Arbeitszeit und mehr Mobilität bei der Arbeitsvermittlung. Für die SPÖ wird Bundeskanzler Kern am Mittwoch seine Ideen für mehr Arbeitsplätze vorstellen.
Nun hören wir, dass bald Tausende Lehrer fehlen werden. Durch die Digitalisierung wird bessere Ausbildung eine Überlebensfrage. Auch hier warten wir auf Vorschläge, aber die Geduld mit der Regierung geht zu Ende.
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