Alternative Fakten – auch Lügen genannt
Die Trump-Beraterin Kellyanne Conway spürt wenigstens noch den Funken eines Genierers. Auf CNN wurde sie darauf angesprochen, dass der neue Präsident falsche Zahlen über die Zuschauer bei seiner Angelobung behautet hatte und sein Pressesprecher alle beschimpft, die das berichten. Da meinte Frau Conway, der Präsident verfügen eben über "alternative Fakten" , und strich sich verlegen durchs Haar.
Also gut, Trump log wieder einmal, das sind wir aus dem Wahlkampf gewohnt. Aber jetzt ist er US-Präsident, muss sich um den Krieg im Nahen Osten kümmern, seine Geheimdienste, den Handel mit Mexiko, Wirtschaftsfragen aller Art und noch Hunderte Themen. Und da hat er Zeit, eine Polemik über Zahlen zu beginnen, die er wegen klarer Fotobeweise nur verlieren kann?
Oder kann er gewinnen? Kann es möglich sein, dass man in der verwirrenden und verwirrten Welt der Sozialen Medien mit viel Kraft nur oft genug Falsches behaupten muss, um Fakten zu schaffen? Das ist die Chance der klassischen Medien, denen Trump – wörtlich – den Krieg erklärt hat. Was für eine Wortwahl eines Mannes mit seiner Verantwortung. Aber diesen Krieg müssen die Medien jetzt führen, mit unwiderlegbaren Fakten und klaren Beweisen. Da wird Trumps Ego ins Schleudern kommen. Er muss sich ja vielen Prozessen stellen, da vertrauen wir auf den Rechtsstaat.
Auch die Politik muss mit Aussagen anders umgehen, auch bei uns. Gut, wenn die Polizei mögliche islamistische Terroristen fasst. Schlecht,wenn das zu früh an Medien geht und der Innenminister Pressekonferenzen gibt, wo Untersuchungen noch fehlen. Fakten wollen wir hören, keine "alternativen", und auch keine geschönten.
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