Unehrlichkeit und eine Lösung: Vielfalt
Die Sexismus-Debatte nervt, fünf Gegenfragen. Und: Heterogen gewinnt
über Sexismus und Vielfalt
Die Sexismus-Debatte nervt. Ich bin eine Frau, ich darf das sagen. Und weil Migration heute Thema sein soll – kommt gleich, zweiter Teil – nur fünf Gegenfragen zur unehrlichen Diskussion.
1. Was, wenn statt des überwuzelten Rainer Brüderle sexy Bradley Cooper mit der Jungjournalistin geflirtet hätte? Auch Aufschrei oder dann eher Glücksfall? 2. Wieso wird derzeit jede Debatte – von Compliance bis Sexismus – unverhältnismäßig, unsachlich und übertrieben geführt? 3. Wieso machen sich Frauen, die seit Jahren um Stärke und gesellschaftliche Stellung ringen, wegen eines lächerlichen Anlassfalls zum Opfer und beschämen gleichzeitig jene, denen wirkliche, körperliche Gewalt widerfahren ist? 4. Welche Verantwortung übernehmen die Frauen? Reagieren sie auf ein ihrer Meinung nach unangemessenes Verhalten mit der nötigen Abwehr? 5. Wie sollen Frauen in Chefetagen ernst genommen werden, wenn sie nicht einmal an der Bar gegen die Avancen eines alten Mannes bestehen?
Heterogen gewinnt
Und weil wir schon bei unehrlichen Debatten sind: Wieso nutzen Unternehmen, die doch vordergründig auf Profit und Erfolg aus sind, nicht die Vielfalt einer Gesellschaft und stellen ihre Teams gemischt, bunt und damit konkurrenzfähiger auf? Will heißen, mischt Mann, Frau, Alt, Jung, Wiener und Zuwanderer so gekonnt zusammen, dass die Ergebnisse besser werden? Genetiker Markus Hengstschläger erklärt Vielfalt so: „Je unterschiedlicher die Individuen einer Gruppe sind, desto eher hat man Antworten auf Fragen, die man noch nicht kennt, weil sie von morgen sind.“ Heißt: Wer nicht diversifiziert, wird langsam, aber sicher verlieren. In der Genetik heißt das Aussterben, in der Wirtschaft verliert man zuerst an Terrain und geht dann in Konkurs. Das Potenzial der anderen ist anders. Und genau das ist die Stärke eines möglichst heterogenen Systems.
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