Ein bisschen Spaß vor der Sintflut
Zwischen den Generationen spießt sich’s. Das gehört so. Die Jungen wollen, müssen anders sein.
über den Fokus der Jungen auf Freizeit und Spaß
Zwischen den Generationen spießt sich’s. Das gehört so. Die Jungen wollen anders sein als die Alten. Müssen sie auch, weil ihre Zeit eine andere ist, ihre Bedingungen unvergleichbar sind.
Der große Rahmen hat sich verändert – die Welt ist schneller, unstrukturierter, „social medialer“ geworden. Die kleinlichen Strukturen der Unternehmen sind aber wie früher. Wer schaut, findet Konzerne, die aufgestellt sind wie vor 20, 30, 40 Jahren. Sieht an der Spitze den Firmen-Patriarchen, der abgekoppelt aus der Chefetage regiert. Sieht träge, hierarchische Strukturen, die sich nicht darum scheren, wie es die Jungen (die sie brauchen, die sie suchen, die sie als Kunden, Mitarbeiter und Zukunftssicherer kriegen müssen) wollen. Was sie den Einsteigern bieten? Langfristige Aufstiegsmöglichkeiten – die sie nie nützen werden, weil sie dann schon längst weitergezogen sind. Vielleicht sogar 2800 Euro Einstiegsgehalt (brutto) – von dem sie bitte eine Existenz aufbauen, eine Familie gründen, für heutige Pensionen einzahlen und für ihre eigene vorsorgen sollen. Am Markt sind die Strukturen engstirnig – und das Gegenteil von dem, was sich die Jungen wünschen: Freiheit, Spaß und eine sinnvolle Tätigkeit.
Planlos
Die Jungen wissen nicht viel. Ihre Erwartungen sind unkonkret. Ihr Fokus auf Freiheit und Spaß steht ihnen aber zu, wenn man Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier liest. Er beschreibt eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben. Eine Generation, die sich auf einem sinkenden Schiff glaubt, auf dem ihr aber noch genügend Zeit bleibt, um das eigene Leben zufriedenstellend über die Runden bringen zu können. Die Jungen gehen davon aus, dass Staat und Gesellschaft den Bach runtergehen, glauben aber gleichzeitig, davor unbetroffen ein glückliches Leben führen zu können. Motto: Vor der Sintflut darf’s noch ein bisserl lustig sein. Eh!
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