Wetten, dass ...

Ein Mann mit Brille zeigt mit dem Finger nach vorne.
Durchblick: Italien wird in der Vorrunde scheitern. Der Wett-Skandal hat Spuren hinterlassen.

Diese EM hat toll begonnen. Gleich der erste Tag hat den Fans alles geboten, was den Fußball ausmacht. Ein vergebener Elfmeter, Fehlentscheidungen vom Schiedsrichter, zwei Ausschlüsse, aufbegehrende griechische Außenseiter, toll aufspielende Russen mit sehenswerten Kombinationen. Und das in einer Gruppe, in der für mich kein Turnier-Favorit mitspielt. Selten habe ich so einen guten ersten Tag bei einem großen Turnier gesehen. Darauf hätte ich sicher nicht gewettet.Apropos wetten. Die italienische Mannschaft ist in den letzten Wochen wieder einmal von einem Manipulations-Skandal durchgebeutelt worden. Meiner Einschätzung nach – natürlich nur aus der Ferne betrachtet – wird diese Sache das Team sehr wohl beeinträchtigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Thema intern nicht tief sitzt. Abgesehen davon sind die Italiener personell derzeit nicht in der Lage, ganz vorne mitzuspielen. Ich glaube nicht, dass sie die Vorrunde überstehen werden.

Ständiger Begleiter

Mit dem Rucksack des Skandals wird das Unternehmen EM ungemein schwer. Es kann ohnehin nur gelingen, wenn das Negative irgendwie eine positive Eigendynamik entwickelt wie bei der WM 2006. Ich finde es ärgerlich, dass der Fußball immer wieder durch Spielmanipulationen in ein schiefes Licht gerät. Das normale Wetten ist für mich an und für sich nicht verwerflich, denn es ist ein ständiger Begleiter. Hierzulande allein schon wegen dem Toto, mit dem ich aufgewachsen bin. Ich platziere auch immer wieder meine Wetten, als aktiver Spieler habe ich natürlich nie auf Matches meiner Mannschaft gesetzt. Man darf bei all der Kritik auch nicht vergessen, dass der Hauptsponsor unserer Bundesliga das Unternehmen tipp3 ist.

Kriminellen Ader

Kritisch wird es aber, wenn Fußballer Beträge wetten, die für viele Menschen nicht mehr nachvollziehbar sind. Oder wenn eine kriminelle Tendenz wie Manipulation erkennbar ist. Dabei ist das Manipulieren im Fußball sicher schwierig, da viele Personen in das Spiel involviert sind und die Sportart ohnehin schwer ausrechenbar ist.Für mich hat sich die Frage einer Manipulation als aktiver Spieler nie gestellt.So etwas wäre auch nie für mich infrage gekommen. Wenn Klasse-Fußballer, die ohnehin Millionen verdienen, sich zu einer betrügerischen Tat verleiten lassen, dann kann ich mir das nur mit einer generellen kriminellen Ader des Charakters, einer Spielsucht oder mit Druck oder Bedrohung von außen erklären.

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