Die letzte Chance

Eine Farce wie 2007 in Indy ist heute undenkbar

über die Formel 1 in Texas

Zum bisher letzten Mal kreiste im Jahr 2007 ein Amerikaner in der Formel 1: Scott Speed. Der Name war vielversprechend, doch leider nicht Programm. Als er zum wiederholten Male nicht in die Gänge kam, erbte ein gewisser Sebastian Vettel das Cockpit bei Toro Rosso und begann seinen Aufstieg.

Bleibt die Frage: Was ist auf Sicht für die Formel 1 wichtiger – ein neuer Star-Pilot oder eine funktionierende Basis in einem Kernmarkt wie den USA?

Mit dem Wissen der vergangenen fünf Jahre, in denen die Formel 1 die Vereinigten Staaten bestenfalls als Luftraum genutzt hat, muss die Wahl auf den deutschen Piloten fallen. Das lange Zeit befürchtete Vakuum nach der alles bestimmenden Ferrari-Ära Schumachers hat Vettel entscheidend und erfrischend mitausgefüllt.

Obendrein hat die Rennserie gerade in der jüngsten Vergangenheit als Gesamtprodukt aus Sport, Show und Glamour unübersehbare Fortschritte gemacht. Eine Farce wie 2007 in Indianapolis, wo aus Sicherheitsgründen nur die sechs mit Bridgestone bereiften Autos den Grand Prix bestritten haben, ist heute undenkbar.

Nachvollziehbar ist der neuerliche Schrittin die USA dennoch. Es gibt nur wenige Sportarten von globaler Relevanz: Tennis, Basketball, Golf, Leichtathletik – mit kleinen Abstrichen Fußball. Es gibt keinen Grund mehr, warum die Formel 1 nicht zu dieser Runde gehören kann. Die Formel 1 ist bereit, vielleicht ein letztes Mal.

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