Der Adi

Er zeigt, dass Erfolg im Fußball auch ohne Schaum vorm Mund möglich ist.

über Adi Hütter

Ein Dorfklub mischt die Liga auf. Das wird nicht so bleiben in Grödig. Also ist es angebracht, das Eisen zu würdigen, solange es heiß ist. Und vor allem den Erfolgsschmied des von einem Altmetall-Verwerter gesponserten Klubs. Coach Adi Hütter, 43.

Vor 20 Jahren fiel der Spieler Hütter als schusskräftiger Heckenschütze bei der Salzburger Austria auf, die bis ins Europacup-Finale vordrang.

Vor einem Jahr dachte der Trainer Hütter nicht im Entferntesten an die oberste Liga, lag der SV Grödig doch zu diesem Zeitpunkt in der zweiten Leistungsstufe sechs Punkte hinter Austria Lustenau.

Vor einem halben Jahr war Hütter gerührt, als ihn die SN-Leser (plus eine Promi-Jury mit Annemarie Moser, Fritz Strobl und Otto Konrad) bei der Wahl zum Salzburger Trainer des Jahres auf Platz 2 hinter Marcel Hirschers Vater reihten.

Vor drei Monaten musste sich Hütter fast noch entschuldigen, weil er mit einer – wegen ihrer geringen Anziehungskraft in der Bundesliga nicht sehr erwünschten – Grödiger No-Name-Truppe in die obersten Liga einzog. Und jetzt haben die Village People nach Rapid auch Champions-League-Starter Austria in Wien besiegt. Und schon 21 Tore erzielt.

Adi H. bleibt auf dem Boden. Er dreht nicht durch bei jedem falschen Schiedsrichter-Pfiff. Er reagiert nicht beleidigt auf ungeschickte Reporter-Fragen. Er zeigt, dass Erfolg im Fußball auch ohne Schaum vorm Mund möglich ist.

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