Keine Hexenjagd
Als im Oktober des Vorjahres das Inferno ausbrach, wurde der trockenste Herbst seit 35 Jahren registriert. Heuer sind die Vorzeichen nicht viel anders. Wer glaubt, im Wald zündeln oder eine Zigarette wegwerfen zu müssen, hat es vermutlich nicht anders verdient, als von der Polizei mit allen erdenklichen Mitteln verfolgt zu werden – bis hin zur Handyauswertung.
Eine gemeine Hexenjagd? Sicher nicht, vielmehr ein starkes Zeichen. Um die generalpräventive Wirkung geht es, die eine Klärung mit sich bringt. 30 Millionen Euro volkswirtschaftlicher Schaden sollten Grund genug dafür sein, den Verursacher der Katastrophe mit allen Konsequenzen zu konfrontieren.
Ins Häfn wandert für die fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst ohnedies niemand (Strafmaß ein Jahr). Und es geht auch nicht darum, den Zündler durch Schadenersatzforderungen finanziell zu ruinieren. Aber er sollte zumindest Verantwortung übernehmen, wenn Freiwillige beim Löschen Kopf und Kragen riskieren. Immerhin gab es 14 Verletzte. Dadurch, dass sich die Justiz sechs Monate lang Zeit gelassen hat, um die Handydaten auszuwerten, ist kostbare Zeit verstrichen. Und die Chancen sind gesunken, das Inferno doch noch zu klären.
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