Österreich-Israel: Die wohltuende Normalität

Jitzhak Herzog und Alexander van der Bellen
Die Sonderstellung Israels darf nicht vor Kritik schützen
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Israels Präsident Jitzhak Herzog hat bei seinem Staatsbesuch in Österreich den „kompromisslosen Kampf gegen Antisemitismus“ gelobt und die Beziehungen „gut wie nie“ genannt. Und Außenminister Alexander Schallenberg hat in einem Interview anlässlich des Besuchs „große Sorge“ angesichts des umstrittenen Justizumbaus durch die Regierung Netanjahu geäußert.

Beides wäre vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen. Wer Israel kritisierte, setzte sich schnell dem Vorwurf des neuen Antisemitismus aus. Und die Beziehungen Österreich–Israel begannen erst vor genau 30 Jahren aufzutauen, als der damalige Kanzler Franz Vranitzky nach den Ich-habe-nichts-gewusst-Waldheim-Jahren in Jerusalem ein Bekenntnis zur österreichischen Mitverantwortung für die Opfer des Nationalsozialismus ablegte.

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