Nach der für ihn weniger erfolgreichen Landtagswahl am vergangenen Sonntag wollte Haslauer diesmal mit einem schwarz-blau-roten Pakt überraschen. Schwarz-Rot allein war ihm im Landtag zu wenig abgesichert, die Grünen wollte er nicht mehr dazunehmen. Deswegen seine Farbenlehre, eine Art von Konzentrationsregierung, der er staatstragend den Titel „Allianz für Salzburg“ verpasste. Damit hätte die künftige Landesregierung mehr als zwei Drittel der Wähler als Basis. Und für den Landeshauptmann wäre es weniger schmerzhaft gewesen, die kommenden fünf Jahre mit Marlene Svazek am Regierungstisch zu sitzen. Vor allem, weil er immer auch den Geist von Herbert Kickl im Raum vermutet, wenn er mit der Salzburger FPÖ-Frontfrau ein Gespräch führt.
Die SPÖ konnte sich auf dieses Spiel nicht einlassen und hat sofort abgesagt. Dabei hatte Spitzenkandidat David Egger davor immer wieder betont, dass das Mitregieren sein größter Wunsch ist. Dass ihn Haslauer als Feigenblatt für eine blaue Regierungsbeteiligung holen wollte, war ihm dann aber doch zu viel. Noch dazu, wo derzeit im parteiinternen Dreikampf um die Führung in der SPÖ-Bundespartei die Freiheitlichen ein Tabuthema sind. Sowohl Pamela Rendi-Wagner als auch Hans Peter Doskozil und Andreas Babler haben eine Koalition mit der Kickl-FPÖ ausgeschlossen. Derzeit sind die Blauen aber ohne ihren Parteichef nicht zu haben. Nicht im Bund, aber auch nicht auf Landesebene.
Das hat in Niederösterreich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur Kenntnis nehmen müssen, dem kann auch Wilfried Haslauer nicht entkommen. Selbst die immer als eigenständig bezeichnete FPÖ Oberösterreich mit Manfred Haimbuchner an der Spitze steht mittlerweile voll hinter ihrem Bundesobmann.
Mit dem Dreier-Vorschlag wollte der Salzburger Landeshauptmann die Kickl-FPÖ neutralisieren. Tatsächlich hat ihn dieses Manöver noch mehr in die schwarz-blaue Ecke gedrängt. Was ihm persönlich mehr als zuwider sein dürfte. Ein Ausweg scheint kaum möglich, weil noch dazu in seiner Partei starke Kräfte immer schon Schwarz-Blau wollten.
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