Wir sind bereit

Wir sind bereit
Gegen kurzsichtige Blockaden im Klimaschutz.

Mehrere Jahrzehnte Klimaschutzdiskussionen sind ins Land gegangen. Manches hat sich verbessert, in anderen Bereichen wie beispielsweise bei der Größe neuer Autos oder der Zersiedelung unserer Landschaft bewegen wir uns als Gesellschaft sogar im Rückwärtsgang. Im gegenwärtigen politischen Prozess bestimmen oft einflussreiche, wirtschaftliche Interessen die Gesetzgebung. Interessensvertreter spielen ihren eigenen Einfluss auf klimaschädliche Emissionen herunter, sie stellen die Risiken der Transformation zur Klimaneutralität größer dar, als sie sind. Sie denken kurzfristig.

Als Konsequenz ergibt sich eine gesellschaftliche Blockade beim Klimaschutz. Sie ist verbunden mit dem Hinausschieben notwendiger Maßnahmen. Das zwingt uns, je länger wir warten, zu immer einschneidenderen Maßnahmen.

Der Schutz der Umwelt und des Klimas ist aber eine Aufgabe, die wir als Gesellschaft nur gemeinsam lösen können. Wir wollen helfen, aus diesem Dilemma herauszufinden. Wir sind zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger und repräsentieren ein Abbild der Bevölkerung; ein kleines Österreich.

Wir sind der Klimarat. Dass es uns gibt, war eine Forderung des Klimavolksbegehrens, das nahezu 400.000 Personen unterzeichnet haben. Wir haben uns ein gemeinsames Ziel gesetzt: Vorschläge zum Klimaschutz an die Politik zu machen, die umsetzbar, wirksam und nicht zuletzt sozial gerecht sind. Wir sind keine Experten, aber wir sind engagiert, offen und waren bereit, uns intensiv mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. Wir haben an sechs Klimarats-Wochenenden gelernt, zugehört, eine Vielzahl von Ideen entwickelt und leidenschaftlich diskutiert.

Wir konnten im Klimarat erleben, dass es eine breite Akzeptanz für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung gibt. Unsere Vorschläge werden berücksichtigen, dass Klimaschutzmaßnahmen die sozial Schwächeren stärker treffen können und fordern Ausgleich. Wir Klimarätinnen und Klimaräte sind der Meinung, dass alle Menschen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Sei es durch den Kauf nachhaltiger Produkte, ohne Müll zu verursachen, sich fleischarm zu ernähren, sich bei der Mobilität auf den öffentlichen Verkehr oder auf ein Vernunftauto zu beschränken. Kurz, einen Lebensstil zu haben, der sich an dem orientiert „was genug ist“. Um dies zu erreichen, sind sowohl ein individueller Bewusstseinswandel als auch gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen zwingend notwendig.

Wir müssen entschlossen und vor allem schnell handeln. Am Montag werden wir unsere Empfehlungen präsentieren und der Politik übergeben.

Dann werden wir den Fortgang der Umsetzung aufmerksam beobachten und bereit sein, unsere Stimme zu erheben und uns einzumischen!

Edith Siebenstich und Thomas Müller stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger des Klimarats.

Kommentare