Einmal Pause machen

Jetzt ist der Sommer da, die Zeit, in der man auch mal Pause machen darf. In schwierigen Zeiten ist das umso wichtiger.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Jetzt ist sie da: die heiße Zeit des Jahres und mit ihr die Ferien und der Urlaub. Dass heuer alles anders ist, wissen wir seit 16. März. Dass auch der Sommer und der Urlaub in diesem besonderen Jahr vielfach anders als geplant ablaufen, ist mittlerweile auch nicht mehr vom Tisch zu wischen. Das Virus ist nach wie vor da, sogar wieder mehr als noch vor ein paar Wochen. Und irgendwie sind wir alle – jedenfalls jene, die durchgearbeitet haben – reichlich erschöpft von so viel Aufregung – vom Arbeiten unter neuen Bedingungen, vom Homeschooling und den Familienpflichten, von der veränderten Welt in allen Lebensbereichen. Das hat uns viel abverlangt.

Weshalb es jetzt auch mal eine Pause geben darf – für Mitarbeiter, für Eltern und für die Kinder. Pausen haben nur leider in der Leistungsgesellschaft keinen hohen Stellenwert. Immerzu ist was zu tun, Produktivsein ist ein Normalzustand, wer pausiert, leistet nicht und sinkt im Ansehen. Dabei ist der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung eine Notwendigkeit für Körper und Geist. In der Arbeitszeit rotieren wir – und in der Pause? Da tun wir gar nichts?

Eine gute Pause ist mehr als nicht zu arbeiten. In einer guten Pause ist es ruhig, oder man macht zum Ausgleich etwas völlig anderes. Das Hirn ist in solchen Pause-Zeiten aber ziemlich aktiv. Die Dinge sortieren sich dann neu, ordnen sich ein. In Krisenzeiten und nach harten Arbeitswochen ist das umso wichtiger für die Verarbeitung. Im Ruhezustand verfestigt das Gehirn Gedächtnisinhalte und sucht Lösungen für Probleme. Nicht selten schießen dann Geistesblitze ein, kommen neue Ideen und Ansätze wie von selbst.

Wer also zu neuer Leistung und frischer Kreativität aufschwingen will, braucht auch einmal Ruhe und Erholung. Und die muss auch in Corona-Zeiten drin sein. Selbst, wenn es vielleicht gerade nicht so gut reinpasst.

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