Die SPÖ ist dabei, sich im Nein-Sager-Eck einzuzementieren

Außerordentliches Plus als „Pensionsraub“? Wenn Rote auf blaue Rabauken machen, geht das nach hinten los.
Josef Votzi

Josef Votzi

Für die Neos ist es ein „Verrat an der jungen Generation“, 2019 gut eine Milliarde mehr an Österreichs zwei Millionen Pensionisten auszuschütten. Für die SPÖ sind die bis 2,6 Prozent plus nur ein Klacks. 4 Prozent hätten diesmal schon drin sein müssen, proklamiert SPÖ-Klubchef Andreas Schieder. Der neue Chef der roten Pensionisten, Peter Kostelka , wittert gar eine Neuauflage von „ Pensionsraub“ wie „unter Schüssel und Haider“. Wenn einst kreuzbrave Rote wie Kostelka auf blaue Rabauken machen, geht das mehrfach nach hinten los. Die Pensionszuwächse der letzten Jahre pendelten sich alle bei der Inflationsrate ein. Ein außerordentliches Plus für mehr als die Hälfte der Rentenbezieher wie das für 2019 ist so schwer als „Pensionsraub“ abzutun. Zumal sich Christian Kern zwar zugute halten kann, in seinem ersten Jahr als Kanzler ein ähnliches Pensionszuckerl verpackt zu haben – es war aber auch nicht nahrhafter und vor allem nicht nachhaltiger. Denn die außerordentliche Erhöhung für kleine Pensionen wurde vom roten Kanzler 2017 nur als Einmalzahlung draufgelegt. Eine prozentuelle Erhöhung , wie sie diesmal gewählt wurde, bleibt aber auch Ausgangspunkt für das nächste Plus. Also: Alles „Pensionsraub“ oder was? Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache tun sich angesichts derart schriller Töne aus dem Munde einer Staatspartei a. D. besonders leicht, sich einmal mehr als Sprachrohr des „Hausverstands“ und der politischen Mitte zu positionieren. Und die SPÖ läuft Gefahr, sich trotzig im Nein-Sager-Eck einzuzementieren.

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