Die Spaß-Maturanten: Schule ohne Leistungsdruck?
Als die Bundes-SPÖ vor einigen Tagen in Graz ihre neuen Leitlinien beschlossen hat, war es noch kein Thema. Am Wochenende haben es nun aber die Wiener Genossen im Alleingang zu einem gemacht: die Abschaffung der Matura sowie die Einführung der Gesamtschule ohne Notengebung.
Warum die gewichtige SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig diese brisante Forderung an den Bund nicht schon beim Bundesparteitag eingebracht hat, wird man parteiintern mit dem neuen Chef Andreas Babler klären müssen. Dass man damit aber eine Diskussion hochgezogen hat, die in allen Lagern die ideologischen Gemüter sofort hochgehen hat lassen, ist unbestritten.
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Matura abschaffen, auf Schulnoten verzichten, die Gesamtschule der 6- bis 14-Jährigen einführen: Das klingt nach roter Mottenkiste, die von den Wienern plötzlich und unerwartet wieder entstaubt worden ist – nach etlichen Jahren, in denen diese Forderungen selbst von SPÖ-Bildungssprechern nicht mehr in den Mund genommen worden waren. Damit werden nun wieder jene Linien gezogen, die in erster Linie SPÖ und ÖVP jahrzehntelang bildungspolitisch getrennt haben.
Weil damit immer auch die Abschaffung der Unterstufe im Gymnasium mitschwingt, selbst wenn das diesmal nicht explizit gesagt worden ist. Die ersten Reaktionen aus der ÖVP waren dementsprechend. Diese spricht sogar von einem „massiven Angriff“ auf das Bildungssystem.
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